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Mr. Hurley & die Pulveraffen, Stuttgart 2025




Bereits bevor wir überhaupt in der Location waren, war die Vorfreude in der Warteschlange bei den meisten Fans kaum zu übersehen. Wir haben uns gleich in das bunte Geschehen gemischt. Und das Publikum war tatsächlich sehr bunt und divers. Und so gab es neben Menschen in aufwendig gestalteter Piratenrobe auch den klassischen Heavy Metal-Fan in Jeans- oder Lederkutte und sogar Elternteile in Begleitung ihrer Jungmatros*innen.

Im Gespräch stellte sich dann schnell heraus, dass die Band aus Osnabrück eine loyale Fanbase zu haben scheint, denn viele standen hier nicht das erste Mal an, um mit den Pulveraffen auf Kaperfahrt zu gehen.

Eine schöne Idee war auch die Ausgabe von Stickern seitens der Band und Crew an jeden anwesenden Seeräuber. Darauf stand „Ahoy, mein Name ist …“ inkl. Schiffsposten. Und so wusste man nicht nur sofort wie die Person heißt, mit der man gerade gemeinsam einen trinkt, sondern konnte auch gemeinsam eine eigene Crew gründen, in dem man versucht hat alle möglichen vorgegebenen Schiffspositionen zu „besetzen“.

Eingeheizt haben dann zunächst die Musiker der seit 2007 bestehenden Band VROUDENSPIL, die ihr Genre selbst als „Freibeuter Folk“ bezeichnen. Das deckt sich gut in Kombination mit den Piraten aus dem karibischen Osnabrück, sodass es an diesem Abend gleich zwei Pirat*innen-Bands zu genießen gab. Schon ab Lied eins ging die Menge mit. Unter anderem gab es hier auch einige Lieder des aktuellen Albums „Schattenuhr“ zu hören.

Neben Gitarre und Schlagzeug ertönten unter anderem auch Dudelsack, Klarinette und Querflöte. Das lies die Menge nicht lange kalt und lieferte eine perfekte Basis für die anschließende wilde Schiffsfahrt mit den Pulveraffen.

Infos zu Vroudenspil und ihrem neuen Album findest man übrigens auf der Bandwebsite: https://vroudenspil.de











 

Nach wenigen Minuten Wartezeit war es dann so weit und das altbekannte Intro „Affentotenkopp“ ertönte über das Menschenmeer, Zeit für MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN. Und der Affentotenkopp war auch nicht zu übersehen, leuchtete er doch hell sichtbar als ziemlich markante Bühnendekoration. Und sind das nicht die Pins an Buckteeth Bannocks und Pegleg Peggys Outfits, die ich ihnen nach dem Interview noch geschenkt habe?

Gleich danach durfte das bereits euphorische Publikum schon in den Genuss des Albumtitels „S.O.S“ kommen. Und zwar inklusive Rettungsring, indem zwei Mitglieder von Vroudenspil über die bereits in Partylaune versetze Menge crowdsurfen durften.

Auch Pegleg Peggy Stimme löste während den Liedern „Zu Fuß“ und „Mann über Bord“, einem Song gegen Sexismus, einen ganz schönen Moshpit aus.

Typisch für die musikalischen Kanoniere floss statt Rum nicht nur einmal der grüne Pfeffi.

Das hat ebenso wenig aufgehört wie die sich immer wiederholende Songline von Mr. Hurley „ich halte einfach nicht meine Schnauze“. Aber das Publikum hat bei jeder weiteren Wiederholung immer noch genauso laut mit gegröhlt wie beim ersten Mal.

Schließlich durften die Piratenfans auch das vielleicht nicht ganz so zarte Stimmchen von Buckteeth Bannock hören, der für die romantische Ballade „Mit n`Herz“ sogar statt seinem Akkordeon das Klavier spielte.

Wenig später befand sich Mr. Hurley dann inmitten der Piratenmeute und motivierte zur „Wall of Death“, während der Sänger mittendrin stand. So feiert man wohl „Unser Untergang“

Mein persönliches Highlight war, der im Interview bereits von Simon angekündigte Song, „Der Haifisch“. Nach und nach wurde die Bühne dann in ein Flaggenmeer verwandelt. Dort wehten dann unter anderen die Regenbogenflaggen, eine FCK NZS

Flagge und ein prägnantes Banner mit dem Slogan „Ahoi und fick die AFD“. Und es blieb nicht nur bei dieser symbolischen Geste. In einer kurzen Ansprache von Mr. Hurley wurde nochmals die Solidarität für eine vielfältige Gesellschaft betont, verbunden mit einer klaren Abgrenzung gegenüber rechter Gesinnung. Und der sinngemäßen Aussage von „Wem das nicht passt, der darf bitte gehen“.

Bevor die Pulveraffen die Bühne verlassen haben durfte ganz zum Schluss natürlich nicht der Klassiker der Band fehlen. Und so ertönte nach einem Medley dann zum krönenden Abschluss „Blau wie das Meer“, wo dann nochmal alles gegeben wurde, vom Publikum und der Band.









 

Bei vielen Konzerten wäre jetzt an dieser Stelle Schluss. Aber nach der Show ist vor der Show und so sorgte der Solokünstler MAC PIET mit seiner Akustikgitarre nochmal ordentlich für Stimmung, während die Party weitertobte und sich auch die Pulveraffen und Vroudenspiel ins Publikum gemischt haben.


Fazit:

Wer sich für Piraten und gute Musik begeistern kann (und jetzt mal ganz ehrlich, wer tut das nicht?!), der sollte in Erwägung ziehen noch eines der anstehenden Konzerte auf der S.O.S Tour zu besuchen! Enttäuscht wird man hier nämlich sicher nicht nach Hause gehen.

 

Setlist

1. „Affentotenkopp“

2. „S.O.S“

3. „Achterbahn am Achterdeck“

4. „Piraten: Megageil!“

5. „Leuchtturm“

6. „Zu Fuß“

7. „Mann über Bord“

8. „Meine Schnauze“

9. „Mit`n Herz“

10. „Unser Untergang“

11. „Tortuga“

12. „Blackbeard“

13. „Die Nacht ist noch jung“

14. „Auf in die Schlacht“

15. „Der Haifisch 2024“

16. Medley mit Überleitung zu „Blau wie das Meer“

17. Outro (ohne Band): “All Hail the Captain”

Barrierefreiheit:

- Anreise mit dem PKW:

Es gibt keine Behindertenparkplätze im Umkreis von einem Kilometer, jedoch mancherorts breitere Parklücken. Es lohnt sich generell früh vor Ort zu sein, um einen kostenlosen Parkplatz in Hallennähe zu bekommen.

- Anreise mit ÖPNV:

Es gibt eine U-Bahn Haltestelle in der Nähe der Halle

- Halle:

Bei Mobilitätseinschränkungen erfolgt der Einlass durch den Personaleingang. Die Rampe ist mäßig steil und auch mit einem Elektrorollstuhl zu bewältigen.

 

Reporter am Konzertabend: Amin Cherif, Fenris Mäling

Fotos: Fenris Mäling (Editing von Boris Ruth)

Bericht: Fenris Mäling


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