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In Flammen Open Air 2018




Zum nunmehr 13. Mal findet in diesem Jahr das IN FLAMMEN OPEN AIR statt.

Das kleine, aber ungemein feine Festival, welches auch als „Hellish Gartenparty“ bekannt ist, wartet wie immer mit einem hochkarätigen Billing auf. Wir freuen uns diesmal besonders TAAKE, I AM MORBID und ATTIC!

Donnerstag früh machen wir uns aus NRW nach Torgau in Sachsen auf und sind froh, als wir nach Stau und Stress endlich auf dem Festivalgelände ankommen und unsere Bändchen abholen können.

 

PILLORIAN

Leicht verspätet finden wir uns schließlich mitten im Auftritt der Agalloch-Nachfolgeband PILLORIAN vor der Hauptbühne wieder. Leider ist noch nicht soviel los, aber wir sind froh, mit dem ersten Bier in der Hand den Klängen der Amis um Sänger und Gitarrist John Haughm zu lauschen…

Die Jungs haben hier und heute ihren ersten und bislang einzigen Silberling „Obsidian Arc“ im Gepäck und spielen melodischen, doomigen Black Metal, der durchaus zu gefallen weiß. Leider ist der Sound nicht ganz optimal, aber trotzdem sind PILLORIAN erst einmal ein guter Start in ein grandioses Festival!

 

CANNIBAL CORPSE

Nach und nach finden sich dann doch immer mehr Besucher vor der Bühne ein, denn die Death Metal-Urgesteine von CANNIBAL CORPSE schicken sich an, den ersten Festivaltag zu headlinen.

Als die Mannen um George „Corpsegrinder“ Fisher um 20:45 Uhr schließlich die Bühne entern, gibt es kein Halten mehr. Es wird gemosht, bis der Arzt kommt, Haare fliegen und Pommesgabeln gehen steil! Mit Songs wie „Fucked With A Knife“, „A Skull Full of Maggots“ und dem Rausschmeißer „Hammer Smashed Face“ feuern die Amis eine Granate nach der anderen ins dankbare Publikum und lassen uns nach knapp 75 Minuten Spielzeit glücklich und zufrieden zurück. Bei CANNIBAL CORPSE weiß man einfach, was man bekommt - enttäuscht haben mich die Jungs noch nie. Top!

Setlist CANNIBAL CORPSE

Code of the Slashers

Only One Will Die

Red Before Black

Scourge of Iron

Evisceration Plague

Scavenger Consuming Death

The Wretched Spawn

Pounded Into Dust

Kill or Become

Gutted

Corpus Delicti

Devoured by Vermin

A Skull Full of Maggots

I Cum Blood

Make Them Suffer

Stripped, Raped and Strangled

Hammer Smashed Face

 

FREITAG

NORDJEVEL

Der zweite Festivaltag beginnt für uns schwarzmetallisch. NORDJEVEL, deren Mitglieder bereits in anderen bekannten Bands wie z.B. 1349, Dark Funeral oder Morbid Angel involviert waren, servieren uns frostigen Black Metal der alten Schule. Feine Sache!

 

URN

Weiter geht es mit URN, die bereits seit 1994 in Sachen Black/Thrash Metal unterwegs sind. Heute präsentieren uns die Finnen ihre aktuelle Scheibe „The Burning“ und heizen der hungrigen Meute vor der Bühne gehörig ein. Und wie ich vernommen habe, arbeiten die Herren um Frontmann Sulphur bereits an einem neuen Album. Man darf gespannt sein!

 

BÖLZER

Das Schweizer Black/Death-Duo BÖLZER steht für uns als nächstes auf dem Programm.

Es ist immer wieder beeindruckend, dass eine Band, welche nur aus zwei Mann besteht, einem das Gefühl geben kann, dass fünf Musiker auf der Bühne stehen. Auch diesmal machen Sänger und Gitarrist Okoi Jones und Drummer Fabian „HzR“ Wyrsch einen hervorragenden Job und ziehen die Meute vor der Bühne schnell in ihren Bann. Auf der Setlist stehen selbstredend jede Menge Stücke von der aktuellen Scheibe „Hero“, aber auch Songs von der „Aura“-EP werden berücksichtigt. Daumen hoch!

 

HATE

Auf die Black/Deather HATE habe ich mich sehr gefreut - so sind die Polen, die musikalisch in eine ähnliche Kerbe wie ihre Landsleute von Behemoth schlagen, live doch immer eine sichere Bank. Auch heute liefern die Jungs wieder wie gewohnt und holen uns mit ihren düsteren Growls und Blastbeats sehr schnell ab. Die Stimmung vor der Bühne ist grandios, das Publikum feiert die Band um Gitarrist und Sänger Adam „The First“ Sinner trotz geringfügiger Soundprobleme amtlich ab. Immer wieder ein Vergnügen!


I AM MORBID

Den heutigen Headliner geben Ex-Morbid Angel-Frontmann David Vincent und seine Mitstreiter, die unter dem Namen I AM MORBID Songs der ersten vier Alben „Altars Of Madness“, „Blessed Are The Sick“, „Covenant“ und „Domination“ zocken. Die Spielfreude der Florida-Deather ist sofort ansteckend – das Publikum feiert die Jungs nämlich von der ersten Sekunde an nach allen Regeln der Kunst ab, Klassiker wie „Immortal Rites“ oder „Blessed Are the Sick“ werden heftigst bejubelt. Für mich und viele andere Festivalbesucher eines der absoluten Highlights! 




Setlist I AM MORBID

Immortal Rites

Fall From Grace

Visions From the Dark Side

Blessed Are the Sick

Rapture

Pain Divine

Eyes to See, Ears to Hear

I Am Morbid

Maze of Torment

Dominate

Where the Slime Live

 

SAMSTAG

GOD DETHRONED

Pünktlich zu GOD DETHRONED finden wir uns an der Hauptbühne ein. Die 1990 gegründete Kapelle um Frontmann und Bandchef Henri Sattler serviert uns melodischen Todesblei vom Allerfeinsten. Ein mehr als amtlicher Sound und eine Setlist, die sich wie ein Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase der Niederländer liest, tragen dazu bei, diesen Gig zu einem sehr gelungenen solchen zu erklären. Aber der Funke zündet nicht nur auf der Bühne, auch die Menge vor der selbigen geht ab wie Schmidts Katze. Für uns ein glorreicher Auftakt des nunmehr letzten Festivaltages!






 

IMPALED NAZARENE

IMPALED NAZARENE aus Finnland entern als nächstes die Bühne und ballern uns gepflegten Black Metal mit Crust Punk-Elementen auf die Löffel. Dabei machen die Herren um Fronter Mika Luttinen keine Gefangenen und bringen die Meute zum Ausrasten. Kurz und knackig ist das knapp 30minütige Set der Finnen, die mit Songs wie „Total War Winter War“ oder „Nuclear Metal Retaliation“ den einen oder anderen Klassiker am Start haben. Suomi Finland Perkele, ihr Hasen!

 

TAAKE

Mit den Norwegern TAAKE bewegen wir uns anschließend erneut in schwarzmetallischen Gefilden, was mich sehr freudig stimmt – sind die Mannen um Mastermind Hoest doch immer Garant für eine großartige Show. Auch diesmal erfreuen uns die Nordmänner wieder mit ihren rohen, zugleich aber epischen Black Metal und reißen bei allerbestem Sound alles nieder, was nicht niet- und nagelfest ist. Beide Daumen hoch!






CANDLEMASS

Auch die Epic-Doom-Metaller von CANDLEMASS lassen sich nicht lumpen und machen heute Abend alles richtig! Für mich ist es der erste Auftritt mit dem aktuellen Sänger Mats Levén und ich kann nur sagen, dass ich mich die Stimme des Frontmannes voll überzeugt. Eigentlich habe ich ja immer noch Ex-Sänger Messiah Marcolin vor Augen, wenn ich an CANDLEMASS denke – er war für mich immer das Aushängeschuld der Band - aber mit Mats Levén haben die Schweden tatsächlich einen mehr als würdigen Ersatz ins Boot geholt. Auch die Songauswahl kann sich sehen lassen – so hat man in das knapp 60minütige Set jeden Menge Klassiker wie z.B. „Mirror Mirror“ oder „Bewitched“ gepackt. Definitiv eines der heutigen Highlights!

 

NAPALM DEATH

Mit der britischen Grindcore-Legende NAPALM DEATH kommt noch mal ordentlich Stimmung auf - das Publikum rastet kollektiv aus und feiert das Quartett um Shane und Barney gebührend ab. Letzterer hat heute übrigens Geburtstag und wird vom Veranstalter mit einer veganen Torte überrascht. Großartig! Der Sound ist glasklar, Barney fegt wie ein Orkan über die Bühne und die Setlist ist voll mit Klassikern Marke „Scum“ oder „You Suffer“. Doch auch neuere Songs werden berücksichtigt. Die Band gibt sich einfach energiegeladen wie eh und je und weiß auf der ganzen Linie zu überzeugen. Zum Abschluss gibt's natürlich den Dead Kennedys-Cover "Nazi Punks Fuck Off". Das war fein!

 

ATTIC

Für Fans von King Diamond bzw. Mercyful Fate dürfte die nächste Band ein absoluter Hochgenuss sein! Mit ihrer aktuellen Scheibe „Sanctimonious“ im Gepäck liefern ATTIC heute Abend sowohl musikalisch als auch optisch einen großartigen Gig ab. Das Bühnenbild gleicht einer schwarzen Messe, Kerzenschein und Weihrauch runden diesen stimmungsvollen Auftritt ab. Sänger Meister Cagliostro überzeugt mit seinem Falsett-Gesang und klingt tatsächlich wie sein Vorbild King Diamond - und auch der Rest der Band macht einen vortrefflichen Job und strotzt nur so vor Spielfreude. Der Schwerpunkt der Setlist indes liegt wie erwartet auf dem neuen Album. Ein perfekter Abschluss!

 

Fazit

Schön war’s! Und bis auf den Regen am Donnerstagabend hatte sogar der Wettergott ein Herz für uns und hat uns fast durchweg mit strahlendem Sonnenschein beglückt.

Von der gemütlichen und familiären Atmosphäre des Festivals brauche ich glaube ich gar nicht zu reden. Wer schon einmal dort war, weiß, was ich meine. Es ist einfach immer großartig, so viele alte Freunde zu treffen, aber auch neue Bekanntschaften zu machen.

Das Billing war wie immer super abwechslungsreich – ein Mix aus Death Metal, Black Metal, Thrash, Grundcore und Doom, bei dem wahrscheinlich jeder Besucher auf seine Kosten gekommen ist.

Top: I AM MORBID, TAAKE, CANDLEMASS, ATTIC, CANNIBAL CORPSE

Flop: nichts

Vielen Dank an den Veranstalter Thomas für ein nahezu perfekt organisiertes Festival!


IMPRESSIONEN
























Come To The SUMMER BREEZE Open Air!