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Party San Open Air 2012




Endlich ist es soweit!!! Zu anti-christlich früher Stunde brechen wir auf zum PARTY.SAN, um nach Wochen der Vorfreude möglichst nichts von Deutschlands einzig wahrem Extreme-Metal-Festival zu verpassen. Das findest dieses Jahr zum zweiten Mal in Schlotheim statt und das übersichtliche Flughafengelände bietet angenehm Platz für die knapp 10.000 Besucher. Leider scheint auch hier der Anreise-Stau durch die alljährliche Glas-Kontrolle an der Einfahrt unvermeidlich, aber das Fehlen von herumliegenden Scherben entschädigt dafür. Ebenso traditionell ist inzwischen die 6 Euro „all you can shit“ Flatrate für die große und saubere WC- und Dusch-Kontainer- Anlage, über die sich besonders die Nicht-Stehpinkler freuen dürfen. Neu dagegen ist die Zeltbühne für spannende Newcomer-Bands, welche die Umbaupausen auf der Hauptbühne mit kraftvoller musikalischer Untermalung zu überbrücken versprechen. Mein ganz persönlicher Lieblingsfleck auf dem Festival wird wohl wieder an der Theke bei 'Brutz & Brakel' sein, die mit ihren leckeren Cocktails und gemeingefährlichen Shots immer wieder zur Abrundung des Festivalerlebnisses beitragen.

 DONNERSTAG

Entgegen aller guten Vorsätze, dieses Jahr schon am frühen Nachmittag vor der Bühne zu stehen, scheinen die Widrigkeiten des Festivals anderer Meinung zu sein. Bis endlich die Zelte stehen, die Betten gemacht sind und das ein oder andere nicht-alkoholfreie Getränk den Weg die Kehle hinunter gefunden hat, neigt sich der erste Tag bereits dem Abend zu.

 Dann spielen endlich SOLSTAFIR, meine persönlichen Headliner des Tages. Die Isländer passen zwar musikalisch nicht so ganz ins Gesamtbild des Festivals und scheinen zunächst auch keinen Publikumsansturm zu verursachen, doch das tut weder ihrer Spielfreude noch den wundervollen nordischen Melodien einen Abbruch. Eine dreiviertel Stunde lang verzaubert das Quartett aus dem hohen Norden die kalte Nacht und zieht mit nur 4 Songs immer mehr Zuschauer in seinen Bann. Ihre Mischung aus atmosphärischen Klängen und kraftvoller Stimme untermalt von Nebel und Lichteffekten hat einmal mehr echtes Gänsehaut-Potential.

 Mit Verzögerung durch sehr zeitintensivem Soundcheck stehen SODOM auf der Bühne. Das Trio um Tom Angelripper gehört zum Urgestein des deutschen Thrash Metal und schafft es auch nach 30 Jahren immer noch, sein Publikum zu begeistern. Nach nur 9 Songs ist die gewohnt gute aber gefühlt viel zu kurze Show auch schon vorbei und der erste Festivaltag geht in seinen Endspurt.

 

BOLT THROWER bilden den Abschluss des gelungenen Festival-Auftakts. Die 5 Engländer bieten wie immer Death Metal vom Feinsten und haben ihr tobendes Publikum fest in der Hand.Tolle Show! Toller Sound!! Gute Nacht.

 

 

 

FREITAG

Die Amerikaner von NILE kommen wegen technischer Schwierigkeiten etwas zeitverzögert auf die Bühne, legen dann aber voll los. Die Anlehnung ans alte Ägypten gibt ihrem Death Metal Geknüppel eine ganz eigene Note und lässt die Fans ausrasten. Mastermind Karl Sanders ist einmal mehr nicht nur ein begnadeter Headbanger, sondern versteht es auch, dem Publikum richtig einzuheizen. Seine Bandkollegen tun ihr Übriges dazu, die tobenden Massen mit Songs aus verschiedenen Episoden der Bandgeschichte zu begeistern. Alles in allem ein rundum gelungener Gig.

 

Zu sehr später Stunde und nach beinahe endloser Umbaupause erklimmen die Norweger von IMMORTAL endlich die Bühne. Da fällt es auch einem eingefleischten Fan schwer, die Augen offen zu halten. Vielleicht sogar zum Glück, denn trotz Headliner-Position und 'Kings of Black Metal'-Status kann man es mit dem Posen und Show-Gehabe durchaus auch übertreiben. Frontmann Abbath und seine beiden Bandkollegen machen die Bühne zur Marathon-Bahn, ziehen Grimassen wie Kiss zu ihren besten Zeiten und brennen eine Pyro-Show ab, die beinahe Manowar in den Schatten stellt. Wenigstens ist gegen die spielerische Kompetenz der düsteren Herren nichts einzuwenden und ihre Setlist bietet eine gute Mischung mit vielen alten Songs, v.a. vom 'At The Heart Of Winter'-Album, wenn auch ihr Mega-Hit 'Blashyrkh' fehlt. Fazit: Headlining geht anders.

 

SAMSTAG

Die Schweden von NAGLFAR bieten uns melodischen Black/Death Metal vom Feinsten. Mit Songs wie  'Spoken Words Of Venom', 'I Am Vengeance' oder 'The Bimstone Gate" machen die Mannen um  Fronter Kristoffer wahrlich keine Gefangenen und animieren die Meute ordentlich zum Schütteln des Haupthaars. Auch wenn die Jungs live nicht ganz an die Kälte herankommen, die sie auf Scheibe versprühen, werden sie dennoch und verdientermaßen abgefeiert. Runde Sache!


Die Polen BEHEMOTH fungieren heute als Ersatz für die Ami-Deather von DEICIDE, die ihre Headlinershow auf dem diesjährigen Party San leider absagen müssen. Live sind die Jungs um Fronter Nergal wie immer eine Macht, und auch optisch kann sich das ganze mal wieder sehen lassen: als Bühnendeko gibt es umgedrehte Holzkreuze und brennende Fackeln. Sehr stimmungsvoll! Auch die Songauswahl ist sehr stimmig: auf der Setlist stehen Stücke wie 'Christians To The Lions', 'Demigod' oder 'Decade Of Therion', die unsere Nackenmuskulatur aufs Äußerste strapazieren. Alles in allem ein gelungener  Ausklang eines ebenfalls rundum gelungenen Festivals!

 

 

 

SONNTAG... oder ein Fazit:

Der Tag danach. Ich bin tot, aber glücklich. Leider ist der ganze schöne Spuk wieder einmal viel zu schnell vorbei. Was für eine Party. Bei bestem Festivalwetter mit schönen, wenn auch heißen Tagen und zur Abkühlung klirrend kalten Nächten wurde zu bester Musik gefeiert bis zum Abwinken. In traditioneller PARTY.SAN-Manier war ebenso wie für bombastischen Ohren-Schmaus auch bestens fürs leibliche Wohl gesorgt, zu gewohnt fairen Preisen. An dieser Stelle geht wieder ein persönliches Lob an die netten Herren am 'Brutz & Brakel'-Stand für ihre kreativen und gefährlichen Mischungen. Leider ist dafür das Newcomer-Zelt bei mir etwas zu kurz gekommen, aber in dem Fall haben mein Gaumen und meine Leber ganz klar ihre Prioritäten durchgesetzt. Zu guter Letzt bleibt nichts anderes übrig, als die sieben Sachen zu Packen und die Heimreise anzutreten. Tschüss PARTY.SAN, bis zum nächsten Jahr... I'LL BE BACK!!!

(Bericht: Tanja Haas)

 













 


Come To The SUMMER BREEZE Open Air!