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Wacken Open Air 2014




Wacköööön! Und das zum mittlerweile 25. Mal! Ich erinnere mich noch mein erstes W.O.A. in den 90ern... Irre, wie die Zeit vergeht! Die Vorfreude ist wie immer riesengroß, als wir uns am Donnerstag von Köln in den hohen Norden aufmachen. Nachdem wir unsere Pässe geholt haben und die Zelte aufgebaut sind, kann's losgehen. Wir sitzen im Shuttle-Bus zum Festivalgelände!

 

 

DONNERSTAG

 

.::STEEL PANTHER::.

Auf die Glam/Hair-Metaller von STEEL PANTHER habe ich mich besonders gefreut und werfe mich wie viele andere Fans auch stilecht in kitschige Leo-Leggins und pinke Cowboystiefel. Als die Band mit den ersten Song "Pussywhipped" loslegt, ziehen viele Mädels im Publikum bereits blank, so dass Sänger Michael Starr das Festival kurzerhand in "Titten Open Air" umtauft. Die Amis, die ihre Band ursprünglich als Parodie-Truppe ins Leben gerufen haben, zocken einen Hit nach dem anderen, so dürfen auch "Just like Tiger Woods" und das kultige "Death to all but Metal" nicht fehlen. Zwischendurch bewundert sich Basser Lexxi Foxx im glitzernden Handspiegel und frischt sein Make Up auf. Ganz großes Kino! 

 

 

Setlist STEEL PANTHER

Pussywhipped 

Party Like Tomorrow Is the End of the World 

Asian Hooker 

Just Like Tiger Woods 

Gold Digging Whore 

Girl From Oklahoma 

Community Property 

Eyes of a Panther 

17 Girls in a Row 

Gloryhole 

Death to All but Metal 

It Won't Suck Itself 

Party All Day (Fuck All Night)

 

 

.::SAXON::.

Passend zum Opener "Motorcycle Man" wird Saxon-Frontmann Biff Byford mit einem Mortorrad auf die Bühne gefahren und hat die Menge gutgelaunt und trotz Nieselregen sofort fest im Griff. Die Briten hauen eine Hymne nach der anderen raus, bis es nach "747 (Strangers in the Night)" zu einem Break kommt: ab "Crusader" wird man von einem klassischen Ensemble aus Streichen und Percussion unterstützt, was den Songs durchaus gut zu Gesicht steht. Dem Publikum feiert die Band, welche neben Motörhaed wohl die meisten Auftritte auf dem Wacken Open Air hatte, jedenfalls nach allen Regeln der Kunst ab. Trotz 35-jährigem Bestehen und über 20 Alben wirken die Jungs kein bisschen müde und präsentieren sich in allerbester Form. Daumen hoch!

 

Setlist SAXON

Motorcycle Man

Sacrifice

Heavy Metal Thunder

Solid Ball Of Rock

Wheels Of Steel

747 (Strangers In The Night)

Crusader

Battalions Of Steel

The Eagle Has Landed

Power And The Glory

Dallas 1 p.m.

Princess Of The Night

Denim And Leather

 

 

.::ACCEPT::.

Wir bleiben beim klassischen Heavy Metal, denn als nächstes stehen ACCEPT auf dem Programm, die die diesjährige "Night to Remember" headlinen werden. Als Opener gibt man mit "Stampede" zunächst einen brandneuen Song vom aktuellen Album "Blind Rage" zum besten, und auch im weiteren Verlauf der Show werden ganz selbstverständlich neue Songs dargeboten, die ganz wunderbar zu den alten Klassikern passen und keineswegs wie Fremdkörper wirken. Das Quintett um Peter Baltes und Wolf Hoffmann legt zweifelsohne einen formidablen Auftritt hin, die Reaktionen im Publikum sind dementsprechend: vor allem bei "Metal Heart" singen tausende Kehlen voller Inbrunst den Refrain mit. Gänsehaut pur! Ein würdiger Headliner!

 

Setlist ACCEPT

Stampede

Stalingrad

Losers and Winners

Monsterman

London Leatherboys

Breaker

Shadow Soldiers

Restless and Wild

Ahead of the Pack

Flash Rockin' Man

Princess of the Dawn

Fast as a Shark

Starlight  Pandemic

Metal Heart

Teutonic Terror

Balls to the Wall

Burning

 

 

FREITAG

 

.::SKID ROW::.

Der Freitag beginnt mit SKID ROW! Nach dem Weggang von Frontschönling Sebastian Bach im Jahre 1996 konnten die US-Hardrocker leider nicht mehr an die Erfolge der frühen Jahre anknüpfen, dennoch ist die Band nach wie vor sehr aktiv und kommt auch auf dem diesjährigen Wacken Open Air trotz der sehr, seeeehr frühen Spielzeit ziemlich gut an. Vor allem Songs der ersten beiden Alben, wie beispielsweise "18 and Life", "Youth Gone Wild" oder die Gänsehautballade "I Remember You" werden lautstark mitgesungen. Dazu Sonnenschein, lecker Bierchen und gut gelaunte Menschen. So darf ein Festivaltag beginnen!

 

Setlist SKID ROW

Let's Go

Big Guns

Makin' a Mess

Piece of Me

18 and Life

Thick Is the Skin

Kings of Demolition

Psycho Therapy (RAMONES Cover)

I Remember You

Monkey Business

We Are the Damned

Slave to the Grind

Youth Gone Wild

 

 

.::MOTÖRHEAD::.


 

Nachdem MOTÖRHEAD ihren Auftritt im vergangenen Jahr aufgrund von Lemmys Gesundheitszustand nach nur einer halben Stunde abbrechen mussten, stellt sich im Vorfeld des diesjährigen Gigs für viele Fans die Frage, ob die Show in diesen Jahr stattfindet und falls ja, wie lange die lebende Legende in diesem Jahr wohl durchhält. Glücklicherweise legt das Trio gegen 21:00 Uhr mit Lemmys üblicher Ansage "We are Motörhead and we play Rock 'n' Roll" los.  Der Frontmann schlägt sich tapfer und hält den kompletten Auftritt durch. Bei "Killed By Death" bekommen die Briten prominente Unterstützung von Doro Pesch. Zu guter Letzt gibt es mit "Ace Of Spades" und "Overkill" noch zwei Kracher um die Ohren, bevor nach 75 Minuten Schicht im Schacht ist. Alles in allem ein solider Auftritt. 

 

Setlist MOTÖRHEAD

Damage Case

Stay Clean

Metropolis

Over the Top

The Chase Is Better Than the Catch

Rock It

Lost Woman Blues

Doctor Rock

Just 'Cos You Got the Power

Going to Brazil

Killed by Death

Ace of Spades

Overkill
 

 

.::SLAYER::.

Vor der True Metal Stage Stage warten unterdessen zehntausende Fans auf die Thrash Metal-Legende aus Kalifornien - Slayer, die wie Saxon und Motörhead mittlerweile zum festen Inventar in Wacken zählen. Als die Mannen um Kerry King und Tom Araya um 22:30 schließlich die Bühne erklimmen und mit "Hell Awaits" loslegen, gibt's im Publikum kein Halten mehr. Während sich die Band energiegeladen und mit viel Spielfreude durch ihr knapp 75-minütiges Set knüppelt und dabei eine Granate nach der anderen raushaut (z.B. "War Ensemble" oder "Raining Blood"), wird vor der Bühne gemosht bis der Arzt kommt. Zum Abschluss gibt's mit "Angel Of Death" noch einmal den Slayer-Klassiker schlechthin, bevor man sich um 23:45 von einer komplett ausgelaugten, aber glücklichen Meute verabschiedet. 

 

Setlist Slayer

Hell Awaits

The Antichrist

Necrophiliac

Mandatory Suicide

Hate Worldwide

War Ensemble

Postmortem

Captor of Sin

Disciple

Seasons in the Abyss

Born of Fire

Dead Skin Mask

Raining Blood

Black Magic

South of Heaven

Angel of Death



.::KING DIAMOND::.

Pünklich zur Geisterstunde steht mit KING DIAMOND ein weiterer Headliner auf dem Programm. Der Däne mit der schrillen Falsettstimme hat mit Andy LaRocque, Mike Wead und Matt Thompson eine erstklassige Band am Start und gibt in den folgenden 90 Minuten einen amtlichen Auftritt samt gewohnter Horrorshow zum Besten. Die Setlist liest sich wie ein Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase des Meisters - nebst zwei Merciful Fate-Songs, die vom Publikum ganz besonders begeistert aufgenommen werden. Feine Sache!

 

Setlist KING DIAMOND

The Candle 

Sleepless Nights 

Welcome Home 

Never Ending Hill 

Let It Be Done 

The Puppet Master 

At the Graves 

Tea / To the Morgue / Digging Graves / A Visit from the Dead 

Evil (Mercyful Fate cover)

Come to the Sabbath (Mercyful Fate cover)

Shapes of Black 

Eye of the Witch 

Encore:

Cremation 

The Family Ghost 

Black Horsemen 
 

 

.::W.A.S.P::.

Und weil's so schön war, schauen wir uns anschließend eine weitere Legende an: W.A.S.P., die am zweiten Festivaltag die Rolle des Rausschmeissers innehaben. Obgleich es schon ziemlich spät ist, ist vor der True Metal-Stage immer noch eine beachtliche Menge an Fans versammelt, auch wenn diese schon etwas k.o. zu sein scheinen und nicht mehr ganz so feierwütig sind. Sei's drum, denn in den kommenden 75 Minuten zocken die Mannen um Blackie Lawless einen Gassenhauer nach dem anderen. Los geht's mit "On Your Knees" vom gleichnamigen Album und "The Torture Never Stops", bevor mit "The Real Me", "L.O.V.E. Machine" und  "Wild Child" gleich drei weitere Klassiker auf dem Programm stehen. Ich persönlich freue mich besonders über die Balladen "Forever Free" und "The Idol". Mit "Blind In Texas" entlässt man uns um 3:00 Uhr schließlich in die Nacht! 

 

Setlist W.A.S.P.

On Your Knees 

The Torture Never Stops 

The Real Me 

(The Who cover)

L.O.V.E. Machine 

Wild Child 

Sleeping (in the Fire) / Forever Free 

I Wanna Be Somebody 

The Crimson Idol set

The Titanic Overture 

The Crimson Idol Medley 

The Idol 

Chainsaw Charlie (Murders in the New Morgue) 

Heaven's Hung in Black 

Blind in Texas 

 

 

SAMSTAG

 

.::ARCH ENEMY::.

Sehr früh (sozusagen "mitten in der Nacht") entern Arch Enemy samt Gesangs-Neuzugang Alissa White-Gluz (Ex-The Agonist) die Bretter der Black Stage und legen einen durchweg gelungenen Auftritt hin. Alissa, die stimmlich mit Vorgängerin Angela Gossow locker mithalten kann, hopst voller Energie über die Bühne und wird von den Fans begeistert aufgenommen. Besonders gut gelingen ihr die Songs vom aktuellen Album "War Eternal", von welchem auch der Opener "Yesterday is Dead and Gone" stammt, aber auch ältere Songs wie "My Apocalypse" oder "Dead Eyes See No Future" passen perfekt! Starke Show!

 

Setlist ARCH ENEMY

Yesterday Is Dead and Gone 

War Eternal 

Ravenous 

My Apocalypse 

You Will Know My Name 

Bloodstained Cross 

As the Pages Burn 

Dead Eyes See No Future 

No Gods, No Masters 

We Will Rise 

Nemesis 

Fields of Desolation
 

 

.::SODOM::.

13:15, in der prallen Mittagssonne, ist es Zeit für ein bisschen Ruhrpott-Thrash. Sodom, die in Wacken auch schon sehr häufig auf der Bühne standen , liefern wie immer eine gute und routinierte Show ab, die keinerlei Wünsche offen lässt. Als Opener gibt man mit "Agent Orange" gleich einen der bekanntesten Songs zum besten und mit Songs wie "Outbreak Of Evil", "The Saw is the Law" oder "Sodomy and Lust" folgt eine Granate auf die andere.Tom Angelripper und seine Mannen sind bestens gelaunt und trotz der Hitze könnte die Stimmung im Publikum nicht besser sein. Zu guter letzt gibt's mit "Ausgebombt" noch mal einen absoluten Kracher, bevor sich die Band nach 60 Minuten verabschiedet. 

 

Setlist SODOM

Agent Orange 

In War and Pieces 

Outbreak of Evil 

Surfin' Bird (The Trashmen cover)

The Saw Is the Law 

Sodomy and Lust 

Stigmatized 

City of God 

Wachturm 

I Am the War 

Blasphemer 

Remember the Fallen 

Ausgebombt
 

 

.::EMPEROR::.

Auf die exklusive Reunion der norwegischen Black Metal-Legende Emperor freue ich mich besonders. Ihsahn, Samoth und Co., die zuletzt im Jahre 2006 in Wacken spielten, stehen in diesem Jahr gemeinsam mit Drummer Bård "Faust" Eithun auf der Bühne und zocken das komplette "In the Nightside Eclipse"-Album, was trotz des um 17:30 Uht noch sehr sonnigen Wetters hervorragend funktioniert. Anschließend stehen mit"Ancient Queen", "Wrath Of The Tyrant" und dem Bathory-Cover "A Fine Day To Die" noch einige Zugaben auf der Setlist, ehe sich die Band vom Acker macht und viele glückliche Fans aus aller Welt zurücklässt. Ein gelungener Gig!

 

Setlist EMPEROR

Into the Infinity of Thoughts 

The Burning Shadows of Silence 

Cosmic Keys to My Creations & Times 

Beyond the Great Vast Forest 

Towards the Pantheon 

The Majesty of the Nightsky 

I Am the Black Wizards 

Inno a Satana 

Ancient Queen 

Wrath of the Tyrant 

A Fine Day to Die (Bathory cover)
 

 

.::MEGADETH::.

Nach einer kleinen Soundpanne beim Opener "Hangar 18" legen Megadeth eine durchaus solide Show hin. Die Herren um Rotschopf Dave Mustaine feuern mit Songs wie "Tornado of Souls" oder "Symphony of Destruction" jede Menge Knaller ins Publikum, welches sich dankbar die Seele aus dem Leib bangt und den einen oder anderen Moshpit bildet. Passt!

 

Setlist MEGADETH

Hangar 18 

Wake Up Dead 

In My Darkest Hour 

Skin o' My Teeth 

Sweating Bullets 

Tornado of Souls 

Poison Was the Cure 

She-Wolf 

Trust 

Kingmaker 

Cold Sweat (Thin Lizzy cover)

Symphony of Destruction 

Peace Sells 

Holy Wars... The Punishment Due 

Silent Scorn 

My Way (Sid Vicious song)


 

 

FAZIT

Die nunmehr 25. Ausgabe des weltgrößten Metal-Festivals ist nun leider zu Ende und war wie immer ein Riesenvergnügen. Der Wettergott war uns drei Tage lang wohlgesonnen und wir haben viele gute Bands gesehen, viele nette Menschen aus aller Welt getroffen und noch viel mehr Bier getrunken. Die Veranstalter haben wie immer einen perfekten Job gemacht, so dass es im Grunde nichts zu meckern gibt. Wir freuen und bereits auf das nächste Wacken Open Air, welches im Übrigen bereits jetzt ausverkauft ist. Wahnsinn! Daher verbleiben wir mit dem üblichen: "See you in Wacken - rain or shine!" Bis zum nächsten Jahr!

(Bericht und Fotos: Christina Eeltink, Bart Eeltink)


Come To The SUMMER BREEZE Open Air!