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Wacken Open Air 2012




"See you in Wacken - rain or shine" lautet das Motto des größten europäischen Metal-Festivals. In diesem Jahr dürfte es jedoch eher "rain or rain" heißen, denn der Wettergott scheint es wahrlich nicht gut mit uns zu meinen. Bereits bei unserer Ankunft lässt er's - getreu dem Motto "nicht kleckern, sondern klotzen" - so richtig krachen und verwandelt das Festivalgelände im Laufe der kommenden Tage in eine einzige große Schlammgrube. Dennoch lassen wir uns die Laune nicht verderben und machen das Beste daraus. 

Da wir in diesem Jahr erst am Donnerstag anreisen, gibt's leider keine Chance mehr auf einen Platz auf dem regulären Presse-Campingplatz. Der Ausweichplatz liegt ein ganzes Stück weit entfernt, so dass ich mich erst während des Auftritts von SAXON vor der Black Stage einfinden kann.

DONNERSTAG

SAXON
SAXON stehen zum nunmehr sechsten Mal in Wacken auf der Bühne. Bestens gelaunt und vor Energie strotzend beglückt uns die NWOBHM-Legende um Frontmann Biff Byford mit einem Klassiker nach dem anderen. Wahnsinn, der Mann ist bereits Mitte 60! Das Publikum freut sich und feiert das Quintett ordentlich ab. 

Setlist SAXON

Heavy Metal Thunder

Hammer of the Gods

Power and the Glory

20,000 Ft

Never Surrender

Dogs of War

Motorcycle Man

I've Got to Rock (To Stay Alive)

Crusader

Rock the Nations

Drum Solo

Battalions of Steel

The Eagle Has Landed

Wheels of Steel

To Hell and Back Again

Denim and Leather

Strong Arm of the Law

747 (Strangers in the Night)

Princess of the Night

 

 

 

FREITAG

 

OVERKILL

Nach sturzartigen Regenfällen klart der Himmel langsam auf, so dass wir uns pünktlich zu OVERKILL vor der Black Stage einfinden. Während vor der Bühne die Schlammschlacht losgeht, kredenzen uns Bobby Blitz und seine Mannen mit "Come and get it" sofort einen Song vom aktuellen Album "The Electric Age", bevor es mit "Bring Me The Night" vom 2010er-Album "Ironbound" weitergeht. Am Ende der Show gibt's mit "In Union We Stand", "Rotten To The Core" und "Fuck You" noch mal drei absolute Mitgröhl-Klassiker. OVERKILL wissen eben, wie man die Fans glücklich macht. Runde Sache - wie eigentlich immer!

 

Setlist OVERKILL

Come And Get It

Bring Me The Night

Elimination

Wrecking Crew

Electric Rattlesnake

Hello From The Gutter

Ironbound

Save Yourself

Old School

In Union We Stand

Rotten To The Core

Fuck You

 

 

OPETH

Um 18:30 Uhr entert mit OPETH schließlich eine meiner erklärten Lieblingsbands die Bretter der Black Stage. DEn Anfang macht "The Devil's Orachard" von der aktuellen Scheibe "Heritage". Frontmann Mikael Åkerfeld, für seinen trockenen Humor bekannt, entschuldigt sich für den Regen und droht uns eine 25-Minuten-Version des SCORPIONS-Klassikers "Wind Of Change" an. Alles in allem ein stimmungsvoller, gelungener Gig. Trotz des Regens...

 

Setlist OPETH

The Devil's Orchard

I Feel the Dark

The Lines in My Hand

Heir Apparent

Demon of the Fall

The Grand Conjuration

Deliverance

 

 

DIMMU BORGIR

Ein absolutes Highlight ist der nunmehr fünfte Wacken-Auftritt der Symphonic-Black-Metaller DIMMU BORGIR - diesmal warten die Norweger nämlich erstmalig mit einer speziellen Show mit Chor und Orchester auf und sorgen damit für Gänsehaut pur! Das Zusammenspiel von Band und Orchester stellt eine besondere Herausforderung für Tontechniker und Musiker dar, die jedoch mit Bravour gemeistert wird. Die Setlist besteht hauptsächlich aus "neueren" Songs der Band, die mir leider weniger bekannt sind, da ich persönlich ein Fan der ersten drei Alben ("For All Tid", Størmblast" und "Enthrone Darkness Triumphant") bin und die Band seit dem Jahr 2001 mehr oder weniger aus den Augen verloren habe. Mit "Mourning Palace" bekommen wir zum Schluss aber doch noch einen alten Klassiker geboten. Feine Sache!

 

Setlist DIMMU BORGIR

Born Treacherous

Gateways

Dimmu Borgir

Chess With The Abyss

Ritualist

A Jewel Traced Through Coal

Vredesbyrd

Progenies Of The Great Apocalypse

The Serpentine Offering

Kings Of The Carnival Creation

Puritania

Mourning Palace

 

 

IN EXTREMO

Die Show der Mittelalter-Rocker von IN EXTREMO bildet einen gelungenen Abschluss des vorletzten Festivaltages. Zwar werden neuere Songs wie "Sternenreisen" oder "Frei zu sein" nicht ganz so frenetisch abgefeiert wie die alten Kracher Marke Herr Mannelig“oder „Spielmannsfluch", doch das Publikum hat trotz später Stunde sichtlich Spaß an diesem Auftritt. 

 

Setlist IN EXTREMO 

Sternenreisen

Frei zu sein

Zigeunerskat

Herr Mannelig

Sängerkrieg

Flaschenpost

Unsichtbar

Zauberspruch No. VII

Spielmannsfluch

Omnia Sol Temperat

Siehst du das Licht

Viva La Vida

Küss mich

Vollmond

Rasend Herz

Villeman Og Magnhild

 

 

 

SAMSTAG

 

GAMMA RAY

Pünklich um 13:00 Uhr betreten GAMMA RAY die True Metal Stage. Die Band um Ex-HELLOWEEN-Sänger Kai Hansen versprüht gute Laune und animiert die Menge mit einem guten Mix aus eigenen Songs und alten HELLOWEEN-Klassikern zum Haupthaarschütteln und Mitgröhlen. Passend dazu läßt sich zwischendurch sogar die Sonne blicken. Nach nur 45 Minuten Spielzeit ist leider auch schon wieder Schluß. Trotzdem ein rundum gelungener Gig.

 

Setlist GAMMA RAY

Dethrone Tyranny

Heaven Can Wait

Fight

Empathy

Ride the Sky (Helloween-Cover)

To the Metal

Rebellion in Dreamland

I Want Out (Helloween-Cover)

Send Me A Sign

 

 

DARK FUNERAL

Die Schweden-Blackies DARK FUNERAL müssen unglücklicherweise zur gleichen Zeit wie CRADLE OF FILTH auftreten, und die Sonne trägt nicht gerade zur passenden Atmosphäre bei - dadurch kommt beispielsweise die Pyroshow nicht so wirklich zur Geltung. Trotz allem schaffen es die Jungs um Frontmann Nachtgarm mit Schwarzmetall-Krachern wie "The Secrets Of the Black Arts" oder "Vobiscum Satanas"  relativ schnell, die Meute auf ihre Seite zu ziehen. Mit "My Funeral" vom 2009er Album "Angelus Exuro Pro Eternus" findet dieser durchaus gelungene Gig zu guter Letzt seinen Abschluss.

 

Setlist DARK FUNERAL

Stigmata

The Secrets Of the Black Arts

Atrum Regina

The Arrival Of Satan's Empire

Vobiscum Satanas

An Apprentice Of Satan

Open the Gates

Slava Satan

Hail Murder

The Dawn No More Rises

My Funeral

 

 

SIX FEET UNDER

SIX FEET UNDER legen ohne zu zögern mit dem CANNIBAL CORPRSE-Cover "Stripped, Raped And Strangled" los und überzeugen trotz einer nahezu komplett neuen Band (neben Barnes ist lediglich noch Gitarrist Steve Swanson mit von der Partie) auf der ganzen Linie. Auch im weiteren Verlauf der Show machen die Ami-Deather um Dreadlock-Rübe Chris Barnes wahrlich keine Gefangenen - zu Gassenhauern wie "Human Target" strapazieren wir unsere Nackenmuskulatur aufs Äußerste. Gegen Ende gibt's mit "Hammer Smashed Face" tatsächlich noch ein weiteres CANNIBAL CORPSE-Cover, bevor dieser gelungene Auftritt wie gewohnt mit AC/DCs "T.N.T." seinen Abschluss findet.

 

Setlist SIX FEET UNDER

Stripped, Raped And Strangled (Cannibal Corpse-Cover)

No Warning Shot

Revenge of the Zombie

Feasting on the Blood of the Insane

Victim of the Paranoid

Human Target

Reckless

The Day of the Dead Walked

Seed of Filth

Deathklaat

Shadow of the Reaper

Silent Violence

Torn to the Bone

Hammer Smashed Face (Cannibal Corpse-Cover)

T.N.T. (AC/DC-Cover)

 

 

SCORPIONS

Bevor ich mich endgültig auf den Heimweg Richtung Rheinland begeben will, möchte ich mir auf jeden Fall noch das Abschiedskonzert der Hannoveraner Hardrock-Legende THE SCORPIONS geben. Diese tauchen jedoch erst nach zehnminütiger Verspätung auf und mit Songs wie "Is There Anybody There", "The Zoo" und Coast To Coast" einen Kracher nach dem anderen raus. Leider fängt ist irgendwann an wie aus Kübeln zu schütten, was mich zum Rückzug ins Pressezelt zwingt.

So bekomme ich den Rest der Show nur noch aus der Ferne mit. In Erinnerung bleibt ein (Gott sei Dank) komplett "Wind Of Change"-freier Gig, mit der mit der Über-Ballade "Still Loving You" und dem unvermeidlichen "Rock You Like A Hurricane" seinen Abschluss findet.

 

Setlist THE SCORPIONS

Sting in the Tail

Make It Real

Is There Anybody There?

The Zoo

Coast to Coast

Loving You Sunday Morning

Rhythm of Love

Raised on Rock

Tease Me Please Me

Hit Between the Eyes

Dynamite

Kottak Attack

Blackout

Six String Sting

Big City Nights

Coming Home

Still Loving You

Rock You Like a Hurricane

 

 

Da mein Auto im Schlamm steckt und nicht bewegt werden kann, muss ich anschließend noch geschlagene drei Stunden warten, bis meine Karre von einem Traktor schließlich aus dem Matsch gezogen wird. 

 

FAZIT

Alls in allem war es mal wieder ein typisches Wacken: viel Schlamm, viel Regen, viele tolle Bands, viele nette Menschen, zu viel Bier - und obwohl man aufgrund der eher suboptimalen Wetterlage deutlich weniger Bands gesehen hat, als man sich vorgenommen hat, war die Stimmung wie immer erste Sahne! 

Wie immer wurden bereits die ersten Bands  für's kommende W.O.A. bekannt gegeben: AMORPHIS, ANTHRAX, ARCH ENEMY, DEEP PURPLE, DORO, NIGHTWISH, das LINGUA MORTIS ORCHESTRA zusammen mit RAGE, SABATON und SUBWAY TO SALLY werden 2013 am Start sein! Und ich auch! :-) 

In diesem Sinne: 

 

See you in Wacken - rain or shine!













Come To The SUMMER BREEZE Open Air!