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Wacken Open Air 2013




Das Wacken-Open-Air geht in die nunmehr 24. Runde!  Dies lassen auch wir uns nicht entgehen und reisen gen Norden, um auf dem wohl weltgrößten Metal Festival drei Tage lang Bands aus allen erdenklichen Genres und Subgenres der härteren Stromgitarrenmusik abzufeiern. Auf sechs Bühnen präsentieren sich mehr als 100 Bands und ca. 80.000 Metalheads sind aus aller Herren Länder angereist, um gemeinsam die Party des Jahres zu feiern. 

Nach dem Schlammdesaster des vergangenen Jahres (damals musste mein Auto mittels Traktor aus dem Schlamm gezogen werden!) ist uns der Wettergott in diesem Jahr offensichtlich wohlgesonnen und sorgt mit viel Sonnenschein für ein fröhliches und entspanntes Festival.


Obwohl wir erst am Donnerstag und darüber hinaus auch noch recht spät eintreffen, können wir doch zumindest den Auftritt DEEP PURPLE auf der Black Stage miterleben.


DONNERSTAG


DEEP PURPLE

Der Donnerstag läuft auf dem Wacken Open Air immer unter dem Motto "Night To Remember", hier treten meist Legenden der härteren Musik auf. In diesem Jahr sind es DEEP PURPLE, eine Band, die aus der Geschichte des Hard Rock/Heavy Metal einfach nicht wegzudenken ist. 

Mit "Highway Star" vom '72er-Album "Machine Head" legen die Briten schließlich los, doch leider fallen die Reaktionen im Publikum etwas verhalten aus, was sicher daran liegen mag, dass die Hardrock-Opas schon enthusiastischer zur Sache gingen als es heute der Fall ist. Der Sound ist in Ordnung und auch die Instrumentalfraktion, insbesondere Gitarrist Steve Morse, macht ihren Job wirklich gut und routiniert, doch merkt man insbesondere Frontmann Ian Gillan an, dass die Herren langsam in die Jahre gekommen sind. Auf der Setlist steht indes ein Highlight nach dem anderem, was mich dann doch versöhnlich stimmt. Immerhin schaffen es die alten Herren gegen Ende der Show zumindest mit dem Überhit "Smoke On The Water" und einem superben Solo von Gastgitarrist Uli Jon Roth (Ex-SCORPIONS), das Publikum noch mal zum Mitklatschen zu animieren. 


Setlist DEEP PURPLE

01. Highway Star

02. Into The Fire

03. Hard Lovin' Man

04. Vincent Price

05. Strange Kind Of Woman 

06. Contact Lost

07. Guitar Solo (Steve Morse)

08. The Well-Dressed Guitar

09. Hell To Pay

10. Lazy

11. Above And Beyond

12. No One Came

13. Keyboard Solo (Don Airey)

14. Perfect Strangers

15. Space Truckin'

16. Smoke On The Water

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17. Space Onions

18. Hush

19. Black Night


FREITAG



TRISTANIA


Um 12:15  entern die Symphonic/Gothic-Metaller von TRISTANIA die Bretter der True Metal-Stage und schaffen es trotz früher Stunde und gefühlten 40 Grad sofort, das Publikum auf Ihre Seite zu ziehen. Los geht's mit "Number" vom aktuellen Album "Darkest White", ein Duett, welches von Sängerin Mary Demurtas und Sänger Kjetil vorgetragen wird. Auch der nächste Song, "Beyond the Veil", ist ein Duett. Der Hauptteil der kurzen und knackigen Setlist enthält jedoch Songs der letzten beiden Studioalben. Insgesamt ein guter Einstieg in den nunmehr zweiten Festivaltag!


Setlist TRISTANIA

01. Number

02. Beyond The Veil

03. Darkest White

04. The Wretched

05. Year Of The Rat

06. Exile 

07. Night On Earth

08. Himmelfall

09. The Shining Path

10. Requiem




UGLY KID JOE

Auf UGLY KID JOE habe ich mich besonders gefreut, schließlich war ich in den 90ern als 14-jährige ein großer Fan der Band. Trotz starker Setlist, welche mit Songs wie z. B. "Cats In The Cradle" und "Neighbour" vor allem die alten Hits der Band enthält, kommen die Jungs und besonders Sänger Whitfield Crane doch etwas leidenschaftslos rüber - und trotz der richtig geilen MOTÖRHEAD-Coverversion "Ace of Spades" mit Gastgitarrero Phil Campbell will der Funke zum Publikum einfach nicht wirklich überspringen. Da kann auch "Everything About You", der erste und größte Hit der Jungs, nichts dran ändern. Trotzdem ein solider Auftritt, aber mehr auch nicht.


Setlist UGLY KID JOE

01. V.I.P.

02. Neighbour

03. C.U.S.T.

04. Panhandlin' Prince

05. No One Survives

06. Devil's Paradise

07. Cats In The Cradle

08. I'm Alright

09. Milkman's Son

10. Goddamn Devil

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11. Ace Of Spades

12. Everything About You




MOTÖRHEAD

Trotz Krankheit und OP betreten ein sichtlich angeschlagener Lemmy und seine Jungs gegen 21:00 tatsächlich die Black Stage.  Lange stand nicht fest, ob MOTÖRHEAD den Gig überhaupt bestreiten kann, hatte die Band doch alle anderen geplanten Festivalauftritte in diesem Jahr abgesagt. Mit dem üblichen Spruch "We are Motörhead and we play Rock'n'Roll" und dem Song "I Know How To Die" wird die Show eröffnet.  Man merkt Lemmy die Anstrengung deutlich an, trotzdem bringt er "Damage Case", "Stay Clean", "Metropolis" und "Over The Top" noch einigermaßen gut über die Bühne. Als daraufhin ein ausgedehntes Gitarrensolo folgt, beginnt man dann doch, sich Sorgen zu machen. Nach dem Song "The Chase Is Better Than The Catch" verschwindet Lemmy schließlich nach nur 30 Minuten und sieben Songs von der Bühne. Wenige Minuten später gibt Veranstalter Thomas Jensen bekannt, dass es Lemmy nicht gut geht. Vom Publikum erntet Lemmy jedoch Respekt, dass er überhaupt aufgetreten ist.

Mittlerweile geht es ihm übrigens wieder besser, er hat sich in einem Interview dazu geäußert und macht die große Hitze und den Stress dafür verantwortlich. Gute Besserung!


Setlist MOTÖRHEAD

01. I Know How To Die

02. Damage Case

03. Stay Clean

04. Metropolis

05. Over The Top

06. Guitar Solo

07. Yhe Chase Is Better Than The Catch





DORO

Die Sängerin Doro Pesch feiert ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum auf dem diesjährigen Wacken Open Air. Nach einem Einspieler mit Bildern ihres Werdegangs machen mit "I Rule The Ruins" und "Burning The Witches" erst einmal zwei WARLOCK-Klassiker den Anfang des Sets. Die Meute vor der Bühne lässt sich sofort ordentlich mitreißen und bevor es mit "Rock Til Death" weitergeht, verkündet Doro erst einmal, dass es Lemmy wieder gut ginge (der MOTÖRHEAD-Sänger musste seinen Auftritt vorher aus gesundheitlichen Gründen bereits nach 30 Minuten abbrechen). Daraufhin folgt mit "East Meets West" ein weiterer Song aus WARLOCK-Zeiten, welchen die Metal-Queen gemeinsam mit GRAVE DIGGER-Frontmann Chris Boltendahl zum besten gibt. Bei der Wacken-Hymne "We Are Metalheads" ist die Stimmung im Publikum dann endgültig auf dem Höhepunkt. Zum SAXON-Cover "Denim and Leather" gibt sich Biff Byford himself die Ehre und bei der Ballade "Für Immer" hat man mit Gitarrist Uli Jon Roth einen weiteren illustren Gastmusiker am Start. Nach dem JUDAS PRIEST-Song "Breaking The Law" (mit MOTÖRHEAD-Gitarrist Phil Campbell) und dem wohl bekanntesten WARLOCK-Gassenhauer "All We Are" gibt es mit "Earthshaker Rock" noch eine Zugabe, bevor dann endgültig Schicht im Schacht ist. Alles in allem ein wirklich gelungener Auftritt!


Setlist DORO

01. I Rule The Ruins

02. Burning The Witches

03. Rock Til Death

04. East Meets West

05. The Night Of The Warlock

06. Wacken Hymne (We Are Metalheads)

07. Raise Your Fist In The Air

08. Denim And Leather

09. Hellbound

10. Für Immer

11. Revenge

12. Metal Tango

13. Breaking The Law

14. All We Are

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15. Earthshaker Rock





GRAVE DIGGER

Kurz vor 2:00 Uhr in der Nacht betreten GRAVE DIGGER die Bretter der True Metal-Stage und legen trotz später Stunde einen ihrer stärksten Festivalauftritte hin. Das Publikum, welches immer noch zu tausenden vor der Bühne versammelt ist, dankt es dem Quartett um Sänger Chris Boltendahl und geht von der ersten Sekunde an ordentlich mit. Im Background wird die Band übrigens erneut von VAN CANTO unterstützt. Den Anfang macht das Intro "Charon", gefolgt von "Clash Of The Gods" von der gleichnamigen Scheibe. Bei "Ballad Of The Hangman" grölt die gesamte Meute mit - Gänsehaut pur! Als Gastmusiker zu "Highland Farewell" holt man sich den Dudelsackspieler The Badpiper auf die Bühne, der gemeinsam mit SABATON-Frontmann Joakim Broden auch beim anschließenden "Rebellion" mit von der Partie ist. Zum Abschluss serviert man uns den Klassiker "Heavy Metal Breakdown", bevor wir gegen vier Uhr morgens müde aber glücklich zurück ins Hotel fahren. Ein krönender Abschluss eines geilen Festivaltages!


Setlist GRAVE DIGGER

01.Charon (Fährmann des Todes) 

02. Clash of the Gods 

03. Death Angel & the Grave Digger 

04. Hammer of the Scots 

05. Knights of the Cross 

06. Wedding Day 

07. Ballad of a Hangman 

08. The House 

09. The Reaper / We Wanna Rock You / Baphomet / Twilight of the Gods 

10. Excalibur 

11. The Last Supper 

12. Home at Last 

13. Highland Farewell 

14. Rebellion (The Clans Are Marching) 

15. Heavy Metal Breakdown





SAMSTAG


DANZIG

Der Schinkengott hat heuer seinen ersten Wacken-Auftritt und erklimmt pünktlich um 18:00 Uhr die Black Stage, um mit "Skin Carver" erst einmal einen Song vom 2004er-Album "Circle Of Snakes" auszupacken. Unterstützt von seiner Band, die in dieser Konstellation schon einige Jahre besteht, gibt er anschließend "Hammer Of the Gods" vom vom letzten Album "Deth Red Sabaoth" zum Besten, bevor mit "Twist Of Cain" der erste richtige Klassiker auf dem Programm steht. Nach "How The Gods Kill" von der gleichnamigen Scheibe kommt Glen Danzigs ehemaliger MISFITS-Mitstreiter Doyle auf die Bühne, um gemeinsam einige alte Klassiker ihrer ehemaligen Band zu zocken, welche vom Publikum gebührend abgefeiert werden. Nach dem wohl bekanntesten DANZIG-Hit "Mother" gibt es mit "Die, Die My Darling", einem weiteren MISFITS-Cover, eine letzte Zugabe. Runde Sache!


Setlist DANZIG

01.SkinCarver 

02. Hammer of the Gods 

03. Twist of Cain 

04. Am I Demon 

05. Her Black Wings 

06. Devil's Plaything 

07. Blood and Tears 

08. How the Gods Kill 

09. Death Comes Ripping 

10. I Turned Into a Martian 

11. Vampira 

12. Skulls 

13. Astro Zombies 

14. Bullet 

15. Last Caress 

16. Mother 

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17. Die, Die My Darling 





ALICE COOPER

Bereits zum zweiten Male ist Schockrocker ALICE COOPER auf dem W.O.A. am Start. Mit (fast) neuer Band und einer Show, die keine Wünsche offen lässt, zieht der immerhin schon 65-jährige Altmeister das Publikum sofort in seinen Bann und haut einen Hit nach dem anderen raus. So dürfen Gassenhauer wie "Hey Stoopid", "No More Mr. Nice Guy" oder "Feed my Frankenstein" natürlich auf gar keinen Fall fehlen, aber Coversongs wie "Break On Through" (THE DOORS) oder "My Generation" (THE WHO) wissen zu gefallen. Es ist ein wahres Vergnügen, der Band zuzuschauen, die vor Spielfreude nur so strotzt. Ganz besonders sticht die ebenso schöne wie talentierte Gitarristin Orianthi hervor, die den ehemaligen Gitarristen Damon Johnson ersetzt. Auch die Bühnenshow samt elektrischem Stuhl und Guillotine kann sich sehen lassen. Mit "I'm Eighteen" und "Poison" stehen schließlich die zwei letzten regulären Songs auf der Playlist, gefolgt vom Rausschmeisser "School's Out". Alles in allem wird der Schockrocker samt Band seinem Headlinerstatus mehr als gerecht und liefert einen der besten Gigs des Festivals ab!


Setlist ALICE COOPER

01. Hello Hooray 

02. House of Fire 

03. No More Mr. Nice Guy 

04. Under My Wheels 

05. I'll Bite Your Face Off 

06. Billion Dollar Babies 

07. Caffeine 

08. Department of Youth 

09. Hey Stoopid 

10. Dirty Diamonds 

11. Welcome to My Nightmare 

12. Go to Hell 

13. He's Back (The Man Behind the Mask) 

14. Feed My Frankenstein 

15. Ballad of Dwight Fry 

16. Killer 

17. I Love the Dead 

18. Under the Bed 

19.Break On Through (to the Other Side) 

(The Doors cover)

20. Revolution 

(The Beatles cover)

21. Foxy Lady 

(The Jimi Hendrix Experience cover)

22. My Generation 

(The Who cover)

23. I'm Eighteen 

24. Poison 

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25. School's Out





NIGHTWISH

Um 22:45 ist es Zeit für NIGHTWISH. Power-Metal mit Träller-Else, wie ich immer so schön sage, und seinerzeit eine Rieseninspiration für Bands mit ähnlichem Konzept. Dieser Gig wird von den meisten Fans mit großer Spannung erwartet, stehen die Finnen heute doch mit Neuzugang Floor Jansen (Ex-AFTER FOREVER) am Gesangsmikro auf der True Metal Stage. Eingeläutet wird die Show mit der Titelmelodie von Crimson Tide (Hans Zimmer), bevor es mit "The Dark Chest Of Wonders" losgeht und spätestens beim zweiten Song "Wish I Had An Angel" wird klar, dass die Niederländerin ihren beiden Vorgängerinnen gesanglich in nichts nachsteht bzw. diese noch zu toppen vermag. Dies merken auch die Fans und applaudieren begeistert. Die Setlist liest sich wie ein Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase der Band, knapp die Hälfte stammt von den frühen Alben, so z.B. der Klassiker "Nemo". Mit "Imaginaerum" und einem amtlichen Feuerwerk verabschieden sich die Finnen schließlich, und es bleibt zu hoffen, dass Frau Jansen ab jetzt fester Bestandteil der Band wird.


Setlist NIGHTWISH

01. Dark Chest Of Wonders
02. Wish I Had An Angel
03. She Is My Sin
04. Ghost River
05. Ever Dream
06. Storytime
07. I Want My Tears Back
08. Nemo
09. Last Of The Wilds
10. Bless The Child
11. Romanticide
12. Amaranth
13. Ghost Love Score
14. Song Of Myself
15. Last Ride Of The Day
16. Outro (Imaginaerum)


LINGUA MORTIS feat. RAGE

Als Abschluss des diesjährigen W.O.A.s schaue ich mir das LINGUA MORTIS ORCHESTRA an. Hier ist ein komplettes Sinfonieorchester am Start, welches gemeinsam mit RAGE das neue Album "LMO" zum Besten gibt. Obwohl die Scheibe erst seit gestern in den Läden ist und den meisten somit noch unbekannt ist, sind die Reaktionen im Publikum dennoch sehr gut. Neben den neuen Songs gibt es natürlich auch ältere Stücke zu hören, so steht mit "From The Cradle To The Grave" beispielsweise auch ein Song vom '98er-Album "XIII"  auf der Setlist. Insgesamt ein gelungener Auftritt!


Setlist LINGUA MORTIS feat. RAGE

01. Cleansed By Fire

02. From The Cradle To The Grave

03. Scapegoat

04. Empty Hollow

05. Lament

06. Witches' Judge

07. Straight To Hell




FAZIT

Natürlich spaltet das Wacken Open Air schon seit einigen Jahren die Gemüter. Für viele ist es mittlerweile zu groß und zu kommerziell. Trotzdem war es für uns wie immer ein großartiges Festival mit viel Bier, Metal, hervorragendem Wetter und guter Laune. So muss es sein! Schade allerdings, dass das Billing für Black- und Death Metal-Liebhaber diesmal nicht allzu viel zu bieten hatte. Bleibt zu hoffen, dass sich dies im kommenden Jahr, ändert wenn es wieder einmal heisst: "SEE YOU IN WACKEN - RAIN OR SHINE!" In diesem Sinne: bis zum nächsten Jahr!
(CE)

IMPRESSIONEN




















Come To The SUMMER BREEZE Open Air!