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Inferno Festival 2019






INFERNO  FESTIVAL  2019

Das Mekka für alle Fans des extremen Metal nennt sich Inferno Festival. Zumindest zu Ostern! Denn zum nunmehr 19. Mal locken die Veranstalter Metalheads aus aller Welt nach Oslo: vier Tage, 40 Bands, 1500 Metal Maniacs. Nicht ohne Grund hat sich das Inferno Festival zu einem der wohl wichtigsten europäischen Extrem-Metal-Festivals entwickelt.

Dies lassen auch wir uns nicht entgehen und fliegen von Düsseldorf in die norwegische Hauptstadt, in welcher wir uns in den kommemden Tagen nicht nur an Bands wie TAAKE, MGLA, RAGNAROK oder DIMMU BORGIR erfreuen, sondern auch Freundschaften mit Gleichgesinnten aus USA, Polen, Israel oder Mexico schließen. Tiefschwarz, das Festival -  aber dennoch sehr bunt und international.



Wie in den Jahren zuvor checken wir auch diesmal wieder im offiziellen Festivalhotel ein: das Clarion Hotel The Hub, welches nach mehreren Jahren der Renovierung in neuem Glanz erstrahlt und einen Großteil der Bands, Fans und Presseleute beherbergt.

DONNERSTAG 

.::THE BLACK DAHLIA MURDER::.

Für uns beginnt das Festival mit den US-Deathern THE BLACK DAHLIA MURDER, welche meines Erachtens zu einer viel zu frühe Spielzeit auf der Hauptbühne im Rockefeller aufspielen. Die Jungs aus Detroit, welche ich, bevor ich sie im letzten Jahr mit Cannibal Corpse sah, immer zu Unrecht immer in die Metalcore-Ecke steckte, machen modernen, melodischen Death Metal, der vor allem von schwedischen Bands wie At The Gates beeinflusst ist. Bereits beim Opener „Widowmaker“ lässt sich das sonst eher reservierte norwegische Publikum mitreißen und auch die Band läuft zur Hochform auf. Mit einer Mischung aus Klassikern und Songs vom aktuellen Album „Nightbringers“ liefert das Quintett um Frontmann Trevor, der wie ein Wirbelsturm über die Bühne fegt, eine energiegeladene Show ab, die einfach Spaß macht!


Setlist THE BLACK DAHLIA MURDER

Widowmaker

Jars

What a Horrible Night to Have a Curse

Malenchantments of the Necrosphere

Nightbringers

Everything Went Black

Statutory Ape

Deathmask Divine

 

.::AURA NOIR::.

Weiter geht’s mit AURA NOIR, die uns mit rotzigem Black-Thrash Metal erfreuen. Die Norweger um Gitarrist Blasphemer (Ex-Mayhem) sind heute ohne Drummer Apollyon unterwegs, aber Øyvind Myrvoll ist ein würdiger Ersatzmann, der seinen Job wirklich gut macht. Aggressor, der nach einem Unfall vor 14 Jahren länger an den Rollstuhl gefesselt war, ist wieder richtig fit und wirbelt voller Energie über die Bühne. Nach dem Motörhead-Cover „Heart of Stone“ merkt er an, dass sich das Set allmählich dem Ende zuneigt, die Band aber noch nüchtern sei. Anschließend gibt’s noch Songs vom aktuellen Logplayer „Aura Noir“, bevor man am Ende noch einmal einen Ausflug zum ersten Album „Black Thrash Attack“ macht. Solider Gig!

 

.::WITCHCRAFT::.

WITCHCRAFT habe ich bereits vor vielen Jahren (war es 2003 oder 2004?) auf dem Inferno Festival gesehen und war damals schon mehr als begeistert. Auf den ersten Blick passen die Schweden nicht so ganz in das vom Black- und Death Metal dominierte Billing des Inferno Festivals – auf den zweiten jedoch ganz wunderbar! Die Mannen um Fronter Magnus Pelander sind hörbar von Bands wie Black Sabbath oder Led Zeppelin beeinflusst und zocken eine einzigartige Mixtur aus Doom, Stoner, Psychedelic und Retro-Rock, der auch beim Inferno-Publikum hervorragend ankommt. Auch ich freue mich über Songs wie „Deconstruction“ oder „The Alchemist“, bevor es nach unten ins John Dee geht, wo Urfaust sich derweil die Ehre geben…


 Setlist WITCHCRAFT

Deconstruction

No Angel or Demon

The Alchemist

Democracy

Wooden Cross (I Can't Wake the Dead)

It's Not Because of You

Witchcraft

Ghosts House

 

.::URFAUST::.

Das John Dee platzt aus allen Nähten und es ist einfach höllisch heiß dort unten, als URFAUST loslegen. Mit ihrem Doom/Ambient Black Metal kommt das niederländische Duo, bestehend aus Sänger und Gitarrist IX und Drummer VRDRBR, offensichtlich super an, denn auch im Laufe des Gigs leert sich der Keller kaum.

 

.::DIMMU BORGIR::.

Anschließend ist es oben im Rockefeller Zeit für den Headliner des Abends. Keine geringeren als DIMMU BORGIR geben sich hier und heute mit einem Heimspiel die Ehre. Bereits zum dritten Mal spielen die Osloer Lokalhelden auf dem Inferno Festival.

Die Bühne ist mit brennenden Fackeln beleuchtet, als die Mannen um Frontmann Shagrath die Bühne betreten und mit „The Unveiling“ vom aktuellen Silberling „Eonian“ loslegen. Das aktuelle Werk der Norweger ist mit insgesamt vier Songs auf der Setlist vertreten. Da ich persönlich eher ein Fan der ersten drei (höchstens vier) Alben bin und die neueren Veröffentlichungen der Band meinen Geschmack nicht zu 100 Prozent treffen, freue ich mich natürlich über Oldies wie „Kings of the Carnival Creation“ und den Übersong und absoluten Klassiker „Mourning Palace“ am Ende des Sets. Alles in allem eine grundsolide Show ohne große Überraschungen.


Setlist DIMMU BORGIR

The Unveiling

Interdimensional Summit

The Chosen Legacy

The Serpentine Offering

Gateways

Dimmu Borgir

Puritania  

Ætheric 

Council of Wolves and Snakes

The Blazing Monoliths of Defiance

Kings of the Carnival Creation

Progenies of the Great Apocalypse

Mourning Palace

 

FREITAG 

.::RAGNAROK::.

Am zweiten Festivaltag machen RAGNAROK den Anfang. Mit fetten Pyros und ihrem straighten Black Metal machen die Herren um Mastermind Jontho (ehemals Drummer der Band, seit 2014 Frontmann) von Anfang an keine Gefangenen. Auf der Setlist stehen Kracher wie „Dominance Submission“ oder „The Beast of Madness“, und zum Schluss holt man noch einmal Høst von Taake auf die Bühne, der von 2002 bis 2007 bei Ragnarok am Mikro stand und beim letzten Song „Blackdoor Miracle“ die Gastvocals besteuert. Der absolute Höhepunkt einer durchweg gelungenen Show!



.::TRIBULATION::.

Weiter geht es mit TRIBULATION, die das Publikum mit einer Mischung aus Death Metal, Black Metal und Gothic Rock ziemlich schnell auf ihrer Seite haben. Mit vampirartigem Corpsepaint hauen die Schweden jede Menge geile Songs wie „Melancholia“, „The Motherhood of God“ oder „Lament“ von der neuen Scheibe „Down Below“ raus, während Gitarrist Jonathan Hultén wie immer tanzend über die Bühne schwebt. Feine Sache!

 

.::VOMITORY::.

Als komplettes Kontrastprogramm entert anschließend die Death Metal-Institution VOMITORY gegen 19:30 Uhr die Bretter der Hauptbühne im Rockefeller. Voller Leidenschaft und mit ordentlich Spaß in den Backen knüppeln die Schweden alles nieder, was nicht niet- und nagelfest ist. So bildet sich im Publikum, welches in Norwegen bekanntermaßen doch eher zurückhaltend und etwas steif unterwegs ist, bei „Perdition“ sogar ein amtlicher Moshpit, was ich auf dem Inferno so erst ein einziges Mal bewusst im letzten Jahr bei Origin erlebt habe. Auf der Setlist stehen mit Songs wie „The Voyage“, „Gore Apocalypse“, „Terrorize Brutalize Sodomize“ oder „Revelation Nausea“ jede Menge Knaller auf dem Programm, bevor mit „Raped in their own Blood“ schließlich das Finale eingeläutet wird. Absolut stark!

Setlist VOMITORY

The Voyage

Gore Apocalypse

Ripe Cadavers

Perdition

Revelation Nausea

Regorge in the Morgue

Madness Prevails

Rotting Hill

Serpents

Terrorize Brutalize Sodomize

Primar Massacre

Chaos Fury

Raped in their own Blood

 

.::MGLA::.

Ganz puristisch und statisch, ohne jegliche Show und komplett ohne Ansagen zwischen den Songs kommen die Polen von MGLA daher, so dass ganz klar die Musik im Vordergrund steht. Diese lässt sich am besten als atmosphärischen, hypnotischen, manchmal auch rohen Black Metal beschreiben. Die Setlist liest sich wie ein Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase der Band, alle drei bislang erschienenen Alben werden berücksichtigt, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der aktuellen Scheibe „Exercises in Futility“ liegt. In diesem Jahr soll im Übrigen ein neues Album erscheinen, Name und Veröffentlichungsdatum stehen aber noch nicht fest. Man darf gespannt sein!


Setlist MGLA

Exercises in Futility I

Exercises in Futility IV

Mdłości II

With Hearts Toward None I

Exercises in Futility II

Groza III

With Hearts Toward None VII

Exercises in Futility VI

Exercises in Futility V

 

.::THE RUINS OF BEVERAST::.

Mit THE RUINS OF BEVERAST steht neben Urfaust eine weitere Band des deutschen Labels Ván Records auf dem Programm. Die Aachener um Bandkopf Alexander von Meilenwald spielen doomigen Black Metal und können die Meute im proppenvollen John Dee recht schnell überzeugen und auch der Sound ist (wie eigentlich immer im Hon Dee) hervorragend. Leider wird es im Laufe des Gigs so stickig und heiß, dass ich vorzeitig nach oben muss, um draußen ein wenig frische Luft zu schnappen.


.::HYPOCRISY::.

HYPOCRISY geben den Freitagsheadliner. Und das absolut zu Recht, wie ich finde, denn die schwedischen Death Metal-Urgesteine liefern wie immer einen astreinen Auftritt ab. Los geht’s direkt mit dem Song „Fractured Millennium“ vom 1999er-Album „Hypocrisy“, welcher seinerzeit ein absolutes Muss auf jeder Metal-Party war. Und auch sonst hauen die Mannen um Peter Tägtgren mit Stücken wie „Warpath“, „Eraser“ oder „End of Disclosure“ jede Menge Granaten raus. Als Zugabe kommt „Roswell 47“, der wohl größte Hit der Band. Alles in allem ein toller Gig, der durch einen glasklaren Sound und eine einzigartige Atmosphäre einen würdigen Abschluss des zweiten Festivaltages bildet. Top!

Setlist HYPOCRISY

Fractured Millennium

Valley of the Damned

End of Disclosure

Adjusting the Sun

Eraser

Pleasure of Molestation / Osculum Obscenum / Penetralia

The Fourth Dimension

Fire in the Sky

Killing Art

Buried

Warpath

The Final Chapter

The Gathering

Roswell 47

 

SAMSTAG

Wie jedes Jahr spielt sich das Festival nicht nur im Rockefeller und John Dee ab. Auch im offiziellen Festival Hotel gibt es wie immer eine Art Rahmenprogramm. So kommen wir heute in den Genuss seines Live-Interviews mit Gaahl, seines Zeichens GAAHLS WYRD-Mastermind und Ex-Frontmann der norwegischen Schwarzheimer GORGOROTH. Thomas Strater vom deutschen Metal Hammer stellt sich als Interviewer souverän der schwierigen Aufgabe, mit dem etwas wortkargen und schüchternen Musiker zu plaudern.


Ein weiterer, längst traditioneller Programmpunkt ist die alljährliche Metal-Auktion unter der Leitung von Tore Bratseth (BÖMBERS, Ex-OLD FUNERAL), der wie jedes Jahr jede Menge Black Metal-Raritäten zur Versteigerung feilbietet. Das wollen auch wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen und begeben uns in die Hotel-Lobby, den Ort des Geschehens. Am heutigen Tag sollen diverse rare Schmankerln, unter anderem von IMMORTAL oder MAYHEM, den Besitzer wechseln.  




.::IMPALED NAZARENE::.

Musikalisch beginnt der nunmehr dritte Festivaltag für uns mit IMPALED NAZARENE, die trotz des anfänglich schlechten Sounds (den man im Laufe des Gigs zum Glück relativ bald in den Griff bekommt) eine erfolgsreiche, energiegeladene Show abliefern. Die bekloppten Finnen zocken rotzigen Black Metal mit Punk- und Grindcore-Elementen, während Frontmann Mika Luttinen mal wieder um sein Leben pöbelt. Auch im Publikum ist kollektives Ausrasten angesagt – neben einem kleinen Moshpit sind sogar eine Crowdsurfer auszumachen, was für norwegische Verhältnisse gar nicht so typisch ist. Auf der Setlist stehen neben Songs vom „aktuellen“ Album „Vigorous and Liberating Death“ auch alte Knaller wie „Steelvagina“, „Quasb / The Burning“ oder „Motörpenis“. Runde Sache!

 

.::GAAHLS WYRD::.

Als nächstes stehen GAAHLS WYRD für uns auf dem Programm, die wir vor einigen Monaten schon im Turock in Essen erleben durften. Damals war der Gig großartig, so dass wir uns auch heute wieder mit großen Erwartungen vor der Hauptbühne im Rockefeller einfinden, als der Ex-Gorgoroth-Fronter nebst Mitstreitern die selbige entert. Und was soll ich sagen? Wir werden wieder nicht enttäuscht. Das Publikum ist hypnotisiert von Gaahls facettenreichen Vocals, der Sound ist hevorragend, und neben bereits bekannten Songs wie „From the Spear“ bekommt der geneigte Fan mit „Through and Past and Past“ auch einen kleinen Ausblick auf die kommende Scheibe der Bergener. Ebenso gibt man alte Gororoth-Songs wie „Sign of a Open Eye“ zum Besten. Perfekt!




.::TAAKE::.

Anschließend ist es Zeit für TAAKE, die bereits zum vierten oder fünften Mal auf dem Inferno zugegen sind. Die norwegischen Schwarzmetall-Urgesteine um Bandkopf Hoest erfreuen die Fans mit rohem, aber zugleich epischen Black Metal vom allerfeinsten und zocken sowohl neuere Songs vom aktuellen Silberling "Kong Vinter“, als auch jede Menge alte Klassiker aus „Nattestid“-Zeiten. Eines der Highlights ist sicherlich der Gastauftritt des Ex-Carpathian Forest-Bassers Vrangsinn, der mit krächzender Stimme eine schräge Coverversion des The Cure-Songs „Cold“ in ein zum Mikrophon umgebautes Oldschool-Telefon singt. Bei „Myr“ gibt’s indes das obligatorische Banjo-Solo, welches die Meute zum kollektiven Hillbilly-Tanz animiert. Wie immer ein Vergnügen!


 

.::COR SCORPII::.

Im John Dee ist es unterdessen Zeit für die einzig wahre Windir-Nachfolgeband COR SCORPII, die den Fans im wie immer ziemlich überfüllten Keller mit Sogna-Metal vom allerfeinsten von der ersten Sekunde an ordentlich einheizt. Auf der Setlist stehen Folk-Metal-Perlen wie „Skuggevandrar“, aber einer der Gänsehautmomente des gesamten Festivals ist sicher das ruhige und getragene Instrumental „Helvetesfossen“, bei welchem Ole „Vargon“ Nordsve, der Originaldrummer der Band, wieder hinterm Schlagzeug sitzt, welcher an Mukoviszidose leidet und nur durch eine Lungentransplantation im vergangenen Jahr noch am Leben ist. Dies ist, soweit ich weiß, auch sein erster Auftritt nach der Operation. Was für ein großartiger Gig!
 

.::BLOODBATH::.

BLOODBATH, der Headliner des heutigen Abends, ist, soweit ich mich erinnern kann, schon zum dritten Mal auf dem Inferno am Start. Zuletzt sah man die Death Metal-Supergroup auf dem Inferno 2015 – damals ebenfalls als einen der Headliner. Die vergangenen Shows der Jungs waren immer großartig, doch den heutigen Gig kann man mit Fug und Recht als den gelungensten bezeichnen. Und der Höhepunkt ist wohl, als bei „Eaten“ einer der Fans aus dem Publikum plötzlich den ersten Teil der Vocals übernimmt. Die Stimmung ist von der ersten Sekunde an super, so dass alsbald einige Crowdsurfer auszumachen sind, und auf der Setlist stehen heute sowohl jede Menge Klassiker als auch Songs, die bislang weniger häufig live gespielt wurden. Paradise Lost-Fronter Nick Holmes macht wie immer einen ordentlichen Job, auch wenn es im Publikum inzwischen üblich ist, bei jedem Gig lauthals nach dem ehemaligen Sänger Mikael Åkerfeldt (Opeth) zu rufen. Der Fan, der bei „Eaten“ die Bühne entert, ist übrigens Sindre Wathne Johnsen, Sänger der norwegischen Melodic-Deather Art of Deception. Eine würdige Headliner-Show, nach welcher wir uns müde, aber glücklich zurück ins Hotel auf machen, um in der dortigen Bar noch das eine oder andere Kaltgetränk zu genießen…

 Setlist BLOODBATH

Fleischmann

Let the Stillborn Come to Me

So You Die

Chainsaw Lullaby

Breeding Death

Weak Aside

Like Fire

Bloodicide

Cancer of the Soul

Warhead Ritual

Outnumbering the Day

Mock the Cross

Cry My Name

Eaten

 

SONNTAG 

Nach einem ausführlichen Kater-Frühstück und einem darauffolgenden Nickerchen wird im Hotel mit einigen Bierchen vorgeglüht. In Norwegen verwendet man für solche Preparties übrigens (kurioserweise) das deutsche Wort “Vorspiel”.

 .::CULT OF FIRE::.

Den Opener des nunmehr letzten Festivalstages geben die “Eso”-Black Metaller von CULT OF FIRE, die sowohl visuell als auch musikalisch ein mehr als beeindruckendes Set abliefern. So sorgen zwei Tische, die man mit Kerzen, Räucherstäbchen und Artefakten dekoriert hat, für die passende Atmosphäre. Die vermummten Musiker geben sich auf der Bühne eher statisch als lebhaft, was aber durch hervorragendes musikalisches Können kompensiert wird und außerdem perfekt zum epischen Black Metal der Tschechen passt. Auf der Setlist stehen Songs wie “Triumvirat“ oder “Kali Fire Puja” und das Publikum ist begeistert, so dass die Messlatte für den Rest des Tages schon ziemlich weit oben liegt!


 

.::ARCHGOAT::.

Als nächstes lassen ARCHGOAT ihren rohen, oldschooligen Black/Death Metal auf die Meute los. Obgleich die Finnen wirklich toll spielen, mutet das ganze doch leider recht austauschbar und langweilig an, was aber auch daran liegen könnte, dass man die letzten dreieinhalb Tage schon dermaßen mit hochkarätigen Bands übersättigt wurde, dass ARCHGOAT hier und heute leider nicht vollständig überzeugen können. Aber das ist Klagen auf allerhöchstem Niveau.

 

.::ALTAR EGO::.

Unterdessen entern ALTAR EGO die Bühne im John Dee. Die Nachfolgeband der niederländischen Deather ALTAR ist macht einen wahrlich guten Job - vor allem Frontfrau und Aushängeschild Janneke de Rooy ist ein absolutes Power-Paket und hat das Publikum ziemlich schnell auf ihrer Seite. Passt!

 

.::CARACH ANGREN::.

Oben im Rockefeller steht mit CARACH ANGREN eine weitere niederländische Band auf dem Programm. Die Symphonic-Black Metaller um Gitarrist und Frontmann Dennis „Seregor“ Droomer stechen vor allem durch ihre bombatsische Show heraus. “Nicht kleckern, sondern klotzen!” heißt hier die Devise. So stehen die Musiker auf zwei hydraulischen Hebebühnen, welche synchron rauf- und runterfahren. Das Schlagzeug des Drummers Namtar ist indes von einem kleinen Zaun umgeben, so dass das Ganze wie ein kleiner Friedhof aussieht. Zudem sind die Jungs allesamt sehr gute Musiker und wer Bands wie Cradle Of Filth mag, dürfte hier seine wahre Freude haben. Beeindruckend!




.::1349::.

Auch die norwegischen Urgesteine 1349 machen mit ihrem brachialen Schwarzmetall-Geballer keine Gefangenen. Wohl keine andere Band auf diesem Festival hat mehr Pyros am Start als die Osloer um Satyricon-Drummer-Legende Frost. Bereits beim Opener “Godslayer” frisst das Publikum den Jungs aus der Hand und auch im weiteren Verlauf des Gigs reißt die Stimmung nicht ab. Der rauhe, dreckige Sound, die unerbittlichen Blastbeats und Killerriffs der Norweger bringen die Meute vor der Bühne zum Toben.  Trotz der gewaltigen Pyro-Show sind sogar einige (sehr mutige) Crowdsurfer unterwegs, die von der Security gerettet werden müssen. Definitiv eines der Highlights!


Setlist 1349

Godslayer

Maggot Fetus... Teeth Like Thorns

Slaves

I Am Abomination

Sculptor of Flesh

Riders of the Apocalypse

Chasing Dragons

Postmortem

Chained

Dødskamp

Serpentine Sibilance

Atomic Chapel

Golem

Cauldron

 

.::OPETH::.

Zu guter Letzt steht ein weiteres Highlight in Form von OPETH aus Stockholm auf dem Billing. Die Prog-Metaller “aus der Hauptstadt Skandinaviens” (so jedenfalls stellt Frontmann Mikael Åkerfeldt seine Band mit seinem üblichen trockenen Humor vor) zocken routiniert ein Best-Of-Seit mit neun Songs von neun verschiedenen Alben und überzeugen das müde, aber glückliche Prublikum mit Spielfreude und Ausstrahlung. Ein würdiger Abschluss eines wie immer absolut gelungenen Inferno Festivals!

Setlist OPETH

Sorceress

Ghost of Perdition

Demon of the Fall

In My Time of Need

The Devil's Orchard

Cusp of Eternity

Heir Apparent

The Drapery Falls

Deliverance

 

FAZIT

Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter wieder ein nahezu perfekt organisiertes Festival auf die Beine gestellt, das meines Erachtens keine Wünsche offen lässt. Musikalisch bot man dem geneigten Freund der lauten Stromgitarrenmusik einen amtlichen Mix aus Bands aller extremmetallischen Genres, so dass wirklich jeder auf seine Kosten kam.

Top: TAAKE, 1349, HYPOCRISY, CULT OF FIRE, COR SCORPII, OPETH, das Frühstück im Clarion The Hub.

Flop: Die norwegischen Bierpreise ;-)

Alles in allem hatten wir eine unfassbar gute Zeit und somit ist zumindest eine Sache klar: Ostern 2020 werden wir wieder in Oslo verbringen! Skål! Fy faen i helvete!


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IMPRESSIONEN








 
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