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Party.San Open Air 2013



Das Party.San Open Air ist seit vielen Jahren mein absolutes Lieblingsfestival - denn sowohl die hochkarätige Bandauswahl als auch die einzigartige Stimmung (und nicht zuletzt die nahezu perfekte Organisation!) tragen alljährlich dazu bei, dass dieses Festival an Großartigkeit kaum zu überbieten ist. 

Mit dem Umzug von Bad Berka nach Schlotheim im Jahre 2011 hat man zudem die perfekte Örtlichkeit gefunden. 

DONNERSTAG


Die Vorfreude ist dementsprechend groß, als wir uns am Donnerstag von Köln in den Norden Thüringens aufmachen. 


Nachdem die Bändchen abgeholt und die Zelte aufgebaut sind, begeben wir uns aufs Gelände. Dort steht mit FARSOT bereits die zweite Band des Tages auf der Bühne:


FARSOT

Ein Heimspiel, und gleichzeitig einen „Heimsieg“ können die Jungs von FARSOT erzielen. Keine 50 km trennt die Gothaer hier von ihrem Heimatort und dementsprechend „heimisch“ fühlt man sich eventuell auch – in jedem Fall spielen FARSOT einen soliden Gig und wissen das Publikum mit ihrer ganz eignen Definition von Black Metal, nämlich einem Mix aus melancholischen Klängen und progressiven Elementen, zu begeistern. (DW)


ALCEST

Was einem bei dem Namen ALCEST zuerst in den Sinn kommt? Vielleicht trifft es „schön“ am besten, auch wenn dieses Attribut im Metal-Kontext zunächst seltsam anmuten mag. Aber ALCEST  schaffen es, trotz dessen, dass sie sicher schonmitreisendere Gigs gespielt haben, auch hier und heute wieder, das Publikum zu verzaubern und in andere, veträumte (Klang-)Sphären zu entführen. (DW)


Setlist ALCEST

1. Autre temps 

2. Là où naissent les couleurs nouvelles 

3. Les voyages de l'âme 

4. Percées de lumière 

5. Souvenirs d'un autre monde 

6. Summer's Glory 



DESTROYER666

Nach den ruhigen, melancholischen Klängen von ALCEST geht es mit den Black-Thrashern DESTROYER666 wieder etwas zünftiger zur Sache. Die Australier, die mittlerweile in den Niederlanden zu Hause sind, prügeln sich durch ihr knapp dreiviertelstündiges Set und machen dabei wahrlich keine Gefangenen - die Meute vor der Bühne feiert die Jungs um Fronter K.K. Warslut jedenfalls von Anfang an ordentlich ab. 

Allein der Sound ist ein wenig dünn, doch die Stimmung und die hervorragende Songauswahl machen das ganze wieder wett. Auf der Setlist steht neben Klassikern wie "Satan's Hammer" oder "Damnation's Pride" vom '97er-Album "Unchain The Wolves" beispielsweise auch das hymnische "The Last Revelation". Am Ende des Sets gibt's mit "Black Magic" schließlich eine SLAYER-Coverversion, welche dem verstorbenen Gitarristen Jeff Hanneman gewidmet ist. Feine Sache! (CE)



CARPATHIAN FOREST

Anschließend ist es Zeit für ein bisschen Old School-Black Metal aus norwegischen Gefilden. Die Herren um Bandchef und Frontsau Roger Nattefrost verstehen es, das Publikum von Anfang an für sich einzunehmen und hauen mit Knallern wie "Black Shining Leather", "Mask of The Slave", "Hymne Til Døden" oder "Knokkelmann" (um nur einige zu nennen) eine Granate nach der anderen raus. Der bombige Sound tut sein Übriges, diesen Auftritt zu einem absolut gelungenen solchen zu machen. So muss das sein! (CE)



LEGION OF THE DAMNED

Dass LEGION OF THE DAMNED eine ziemlich respektable Live-Band sind, sowohl in der Halle als auch unter freiem Himmel, dürfte weithin bekannt sein. Und diesem Ruf wrden die Niederländer auch hier und heute mehr als gerecht. Für einige Festivalbesucher wahrscheinlich das Highlight des Donnerstag Abends, ist der Platz vor der Bühne gut gefüllt. Belohnt wird die Meute mit einer Feuershow und der gewohnten Breitseite an Death/Trash-Stücken, wo Klassiker wie „WerewolfCorpse“ und „Legion oft he damned“ natürlich nicht fehlen dürfen. Auch vom bald erscheinenden Album „RavenousPlague“ werden vorab zwei Songs gespielt, die sichtlich gut beim Publikum ankommen. Fazit: Einmal mehr haben LEGION OF THE DAMNED bewiesen, dass sie eine gute Festivalband sind, von der man weiß, man zu erwarten hat: Einen soliden Gig, ohne Überraschungen. (DW)


FREITAG


SHINING

Vor einer SHINING-Show fragt man sich eigentlich immer, was Front-Ekel Niklas Kvarforth wohl heute wieder mit uns vorhat. Diesmal beginnt der Bengel den Gig damit, die Fotografen im Foto-Pit mit Jack Daniels zu bespucken. Und auch sonst lässt der Bursche keine Möglichkeit aus, sein Publikum gehörig zu beschimpfen, welches ihm zum Dank kollektiv den Mittelfinger entgegenstreckt. Musikalisch indes wissen die Schweden zu gefallen - die Musiker haben's echt drauf, und auch die Songauswahl passt soweit. Und solange die Fans ihren Spaß haben (und den hatten sie zweifelsohne), darf man dann auch nicht meckern. (CE)



VOMITORY

Leider zum letzten Mal entert die schwedische Death Metal-Institution VOMITORY gegen 19:30 Uhr die Bretter der Schlotheimer Bühne, denn die Jungs befinden sich nach nunmehr 24 Jahren Bandbestehen auf Abschiedstour und geben dem Anlass entsprechend noch einmal alles. Wortkarg, aber voller Leidenschaft knüppeln die Schweden alles nieder, was nicht niet- und nagelfest ist. Die Setlist liest sich wie ein Querschnitt durch die gesamte Schaffensphase der Band, so stehen mit Songs wie "Gore Apocalypse",  "Terrorize Brutalize Sodomize",  "Blessed And Forsaken" oder "Revelation Nausea" jede Menge Knaller auf dem Programm, bevor mit "The Voyage" schließlich das Finale eingeläutet wird. Ein starker und würdiger Abschiedsgig, der vom Publikum amtlich abgefeiert wird! (CE)



PRIMORDIAL

Von Skandinavien geht's nun weiter nach Irland, denn PRIMORDIAL stehen auf dem Programm! Eine Band, auf die ich mich ganz besonders freue, denn live sind die Mannen um Sänger Alan stets eine absolute Macht. Auch diesmal liefert man eine gewohnt energiegeladene Show ab und hat das Publikum im Nu auf seiner Seite. Die Songauswahl lässt ebenfalls keine Wünsche offen, so gibt man mit Songs "No Grave Deep Enough", "As Rome Burns" oder "The Coffin Ships" jede Menge Kracher zum Besten, und der ausgezeichnete Sound bringt die komplexen, melancholischen Stücke noch einmal richtig gut zur Geltung. Perfekt! (CE)



HYPOCRISY

HYPOCRISY geben am Freitag den Headliner. Und das absolut zu Recht, wie ich finde, denn die schwedischen Death Metal-Urgesteine liefern einen astreinen Auftritt ab, der auch optisch eine Menge hermacht: ein tolles Bühnenbild und eine Lightshow tragen dazu bei, dass dieser Gig richtig Spaß macht. Songtechnisch präsentieren die Jungs um Peter Tägtgren einen Querschnitt durch ihre bisherigen Alben, so steht auf der Setlist neben Songs wie “Necronomicon“, "Warpath", “Erazer“ oder "End Of Disclosure" auch der absolute Übersong "Fractured Millenium". Nach "Roswell 47", dem wohl größten Hit der Band, ist mit  "Adjusting The Sun" und "Eraser" schließlich Schicht im Schacht. Alles in allem ein toller Gig, der durch einen glasklaren Sound und eine einzigartige Atmosphäre einen würdigen Abschluss des zweiten Festivaltages bildet. (CE)


SAMSTAG


TSJUDER

 Böse geht die Welt zugrunde – könnte man sich beim Auftritt der Norweger TSJUDER denken. In guter alter Black Metal-Manier stehen die drei Mannen im Corspepaint am schönsten Nachmittag auf der Bühne und spielen – na, was wohl? Norwegischen Black Metal, wie man ihn eigentlich gewöhnt ist. Keine Überraschung also.  Den Fans scheints auf jeden Fall zu gefallen, so wissen die Norweger ihr Publikum auch bei strahlenden Sonnenschein mit diabolischen Sounds zu unterhalten und begeistern.  Pagan und Viking Metal sind ja seit einigen Jahren nicht nur keine Seltenheit, sondern ein fester und erfolgreicher Bestandteil des Party San Open Airs. Dementsprechend viele Fans ziehen die Bands aus dieser Sparte auch vor die Bühne und begeistern diese im Normalfall auch mit einem durchaus sehenswerten Gig. (DW)



HELRUNAR

Und genau das ist man eigentlich auch von HELRUNAR aus Münster gewohnt. Doch dieses Jahr soll es irgendwie nicht so recht klappen. Trotz dessen, dass sich die Jungs Mühe geben und technisch einwandfrei ihre Songs präsentieren, schwappt die Stimmung nicht so recht über. Laut Aussage der Band will man sich nach dem heutigen Gig zunächst einmal eine längere Pause gönnen, um am neuen Album zu werkeln. Wir wünschen uns, euch dann wieder in alter Manier auf der Bühne anzutreffen! (DW)



DEATHRONATION

DEATHRONATION aus Nürnberg spielen Old School DeathMetal. Und das ziemlich gut. Für die vier Mannen aus dem Fränkischen ist dieser Gig auch eine Premiere und eher eine Ausnahme, so spielte man bisher eher in kleineren Clubs und bevorzugt auch die Atmosphäre in selbigen. Wobei hier und heute kein Grund zur Sorge bestehen sollte: Das Publikum zieht mit und zollt den Jungs so durchaus Respekt. Gelungene Feuertaufe! (DW)



DESASTER

Immer wieder ein großes Vergnügen sind meines Erachtens die Auftritte der Black/Thrasher DESASTER. Obschon ich die Band bereits gefühlte 150 Mal live erleben durfte, habe ich keinen Gig in Erinnerung, bei welchem die Jungs auch nur ansatzweise geschwächelt haben. Dementsprechend groß ist die Freude, die Koblenzer auch mal wieder auf dem PSOA sehen zu können, und auch diesmal wurde der geneigte Fan keineswegs enttäuscht. Die Herren um Frontmann Sataniac haben die Meute wie immer von Anfang an fest im Griff und wissen mit ihrem ehrlichen, ursprünglichen, schnörkellosen Black-Thrash-Metal selbst Neulinge zu überzeugen. Natürlich durften Klassiker wie “Metalized Blood“, “Tyrants of the Netherworld“ oder “Teutonic Steel“ nicht fehlten und wurden kräftig mitgegröhlt. Un genau wie ihre Kollegen von DESTROYER666 geben Jungs in Gedenken an Jeff Hanneman das SLAYER-Cover "Black Magic" zum Besten. Runde Sache! (CE)




DESTRUCTION

Am Abend gibt es noch einmal eine Ladung guten, soliden Teutonen-Thrash in Form von DESTRUCTION. Die seit nunmehr 30 Jahren bestehende Band strotzt nur so vor Spielfreude und beschert uns nach dem Opener "Thrash Til Death" jede Menge Knaller, so z.B. "Nailed To The Cross", "MadButcher", "United We Stand" oder "The Butcher Strikes Back".  Frontmann Schmier ist bester Laune und das Publikum dankt es ihm mit einem amtlichen Moshpit. Passt! (CE)



VENOM

Zum Abschluss des Festivals steht mit VENOM noch mal eine absolute Legende auf dem Programm, die seinerzeit eine Menge Bands, vor allem im Black Metal, beeinflusste. Mit einem Mix aus klassichen Heavy Metal und Thrash Metal sorgen die Herren um Cronos trotz ihres Alters für gute Unterhaltung. Etwas verspätet beginnt der Gig der altbekannten "Ladies and Gentlemen, from the very depths of Hell… VENOM!"-Eröffnung und als erster Song steht "Witching Hour" auf der Setlist, gefolgt von einer Reihe weiterer Klassiker. Unterstützt von einer Pyroshow sind auch die alten Herren noch in der Lage ordentlich zu posen und werden von den Fans begeistert abgefeiert. Ich bin froh, noch bis zum Schluss geblieben zu sein. 


Setlist VENOM

1. Witching Hour 

2. Welcome to Hell 

3. Schizo 

4. Live Like an Angel (Die Like a Devil) 

5. 1000 Days in Sodom 

6. Bloodlust 

7. Leave Me in Hell 

8. Don't Burn the Witch 

9. Buried Alive 

10. Countess Bathory 

11. The Seven Gates of Hell 

12. Warhead 

13. Black Metal 

14. In League with Satan 

15. Pedal to the Metal



FAZIT

Alles in allem muss ich sagen, dass es den Organisatoren auch in diesem Jahr wieder gelungen ist, ein nahezu perfektes Festival auf die Beine zu stellen. Ganz zu Schweigen vom Billing, welches wieder einmal für jeden (extrem-metallischen) Geschmack etwas parat hatte. Dass es diesmal auch der Wettergott gut mit uns meinte, lag zwar nicht in der Hand der Orga, sollte aber dennoch erwähnt werden. 

Auch verpflegungstechnisch sind wohl keine Wünsche offen geblieben, gab es auf dem Gelände doch eine große Anzahl verschiedenster Fressstände, relativ günstiges Bier und  - last but not least - den "Brutz & Brakel-Stand". White Russian rules!  

Auch mit der Dusch- und Toiletten-Situation auf dem Campingplatz kam man gut zurecht, alles war in ausreichender Form vorhanden. Ebenfalls positiv sind uns die Securities aufgefallen, die wie immer freundlich und entspannt daherkamen.

Zu Meckern gibt es somit nichts, so dass wir auch im kommenden Jahr wieder mit von der Partie sein werden, wenn es erneut"Hell is here" heisst! Bis zum nächsten Jahr! 

Bericht: Christina Eeltink (CE) und Diana Würsig (DW)

 

 

Come To The SUMMER BREEZE Open Air!