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Satyricon

Stina: Zuerst erzähle mir bitte ein paar Worte zur Band-Geschichte, zur musikalischen Entwicklung und über die früheren Mitglieder von Satyricon.

Frost: Oh, fuck, hehe, are we there again now.... Also, die Band fing 1992 an, zuerst unter einem anderen Namen. Und ein Demo wurde ebenfalls in diesem Jahr aufgenommen, an welchem ich aber nicht beteiligt war. Ich stieg Ende 1992 in die Band ein und so wie ich es verstanden habe, hatte die Band davor mehr so den Bathory-Stil. Satyriconfanden ihre eigene Identität erst mehr oder weniger mit Satyr, davor war der ehemalige Drummer eher für die Musik verantwortlich, der jetzt bei Cadaverund einigen anderen Bands spielt. Die erste Aufnahme, an der ich beteiligt war, war das "The forest is my throne"-Demo, welches ziemlich an alte Bathory und vielleicht die frühen Darkthrone erinnert: primitiver, barbarischer Black Metal. Nach der Aufnahme dieses Demos blieben nur noch ich und Satyr in der Band, also gab es einige plötzliche Änderungen in der Struktur und dies war außerdem die Zeit, als wir anfingen, so zu arbeiten, wie wir es jetzt tun: Satyr kreiert alle Themen als Gitarren-Themen - zumindest meistens - und ich arbeite mit ihm, um hinterher eine rythmische Struktur zu finden. "Dark Medieval Times" war das erste Produkt der neuen Band-Konstellation, also mit mir und Satyr sowie Session-Musikern, wenn es erforderlich war. Ein ziemlich primitives Album, "Dark Medieval Times", und wahrscheinlich das erste Black Metal Album mit sehr deutlichen Mittelalter-Einflüssen. Ich glaube, die einzige andere Band, die zu dieser Zeit ebenfalls mittelalterliche Einflüsse verwendete, war Enslaved. Aber sie konzentrierten sich mehr auf diese Viking-Sache, während wir es eben eher mit dem Mittelalter hatten. Ich glaube, dies inspirierte ziemlich viele Bands, mehr oder weniger das gleiche zu tun und mittelalterliche Konzepte zu benutzen. Das nächste Album war in meinen Ohren meines Erachtens mehr "north-sounding": "Shadowthrone". Was die Entwicklung betrifft: man merkte deutlich, daß wir als Musiker ein wenig besser geworden waren. Gut, es war jetzt technisch und spielerisch jetzt nicht sooo perfekt, aber sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Die Produktion war viel sauberer als die von "Dark Medieval times" und außerdem voller und reicher. Ich für meinen Teil bevorzuge nach wie vor die "Dark Medieval Times"-Produktion, wenn ich unsere ersten beiden Alben vergleichen müßte. Der Gitarrensound ist ein bisschen zu weich auf "Dark Medieval Times", aber abgesehen davon ist es ein Album mit sehr viel Charme und einer sehr starken Identität. Aber das erste Album, denke ich, mit dem wir Erfolg hatten, mit dem wir uns eine Vision erfüllten, war "Nemesis Divina". Ich denke, es ist viel fester strukturiert, es hat sehr viel mehr Aggression und Brutalität und um einiges mehr an Intensität. Und es ist dunkler und wütender; also, ich denke das zumindest. Es ist wirklich wichtig, daß die Band einen Schritt in diese Richtung machte, da sie zu sehr in diese softe, melodische, pompöse Richtung abzudriften drohte. Und "Nemesis Divina" war so etwas wie ein kleiner Schritt weg davon; okay, die pompösen und melodischen Elemente waren immer noch vorhanden, aber es war doch rauher und härter als das vorherige Album. Und auch das Feeling, von dem das Material und und die Band selbst umgeben war, war etwas ganz besonderes und sehr stark. Wir hatten Nocturno Culto von Darkthrone zu dieser Zeit in der Band. Das Line-Up schien "komplett" zu sein und war auf eine Art "volkommen", so daß wir sehr dynamisch und gut zusammen arbeiten konnten. Leider konnten wir die Zusammenarbeit mit Nocturno Culto nicht fortsetzen, denn er wollte nicht so nah an der Stadt leben, sondern zurück in den Wald, weg von der Zivilisation, denke ich. Außerdem war es doch zu viel Arbeit für ihn, obwohl er es wirklich genoß, ein Mitglied der Band zu sein. Wir waren seine Lieblingsband, bevor er bei uns einstieg, weißt du?! Und wir waren totale Darthrone-Fans, so daß da ein sehr großer gegenseitiger Respekt vorhanden war. Er hat uns also verlassen, und die Band bestand wieder nur aus mir und Satyr. Als wir mit dem "Rebel Extravaganza"-Material anfingen, konzentrierten wir uns vor allem darauf, es sauberer und düsterer zu machen und sehr misanthropisch in seinem gesamten Feeling. Meines Erachtens ist die Produktion des Albums sehr klar, es ist klinisch, kalt, sehr inhuman; sehr aggressiv und offensiv. Wie fühlten, daß es eher wichtig für die Szene war, daß sich die führenden Bands darauf konzentrierten, etwas sehr extremes zu kreieren zu dieser Zeit und wir machten "Rebel Extravaganza" während einer Periode von drei Jahren. Zu jener Zeit fingen viele Bands an, sehr viele Gothic-Elemente, sowohl äußerlich als auch musikalisch, zu verwenden. Ich denke, daß das sehr unglücklich für die Szene war, weil der Black Metal anfing, weniger "black" zu werden. Weißt du, man konzentrierte sich auf Melodien und Harmonien und sehr hell klingende Musik - in meinen Ohren zumindest; und female Voices wurden ohne jegliche Art von Wirkung eingesetzt, nur, weil man ein "helleres Element" hineinbringen wollte. Und für manche Bands war es auch wegen der visuellen Sache. Das war aber nicht das, was WIR hören wollten, und deshalb war es klar für uns, ein äußerst hartes, rauhes und kaltes Album zu machen, so wie es "Rebel Extravaganza" eben war. Es war außerdem spielerisch ein großer Schritt vorwärts: das erste Album, auf dem die Band wirklich anfing, sehr fest und elitär zu klingen, was die Technik betrifft. Ich persönlich bin sehr, sehr zufrieden mit dem Album; ich könnte sehr tief in die Musik hineinversinken. Jetzt, sieben Jahre nach der Veröffentlichung dieses Albums...hmmmm...auf manchen Teilen des Albums ist ein Feeling von mysteriöser....äh...wie soll ich sagen....ein mysteriöses Gebilde wenn man den Raum mit dieser Musik betritt (Anm. d. Verf.: War schwierig zu übersetzen, wußte nicht genau, was er meinte). Das gilt vor allem für den letzten Track auf dem Album, der diese Sache vor allem zeigt. Ich mag dieses Album so sehr, es bewegt mich ziemlich. "Volcano" war auch sehr beeinflußt von unserer Position in der Szene; wir fühlten, daß es unbedingt notwendig war, ein starkes Statement mit diesem Album zu machen sowie genau das Album zu kreieren, das wir mit Satyricon machen wollten. Weißt du, wir folgen immer unserem eigenen Musikgeschmack, wenn wir ein Album machen. Es ist also eine Kombination dieser beiden Faktoren. Es war nicht nur so, daß eine große Menge der Bands dem falschen Weg folgt, aber der Schwerpunkt ist sehr stark auf Technik und Muskikalität gelegt. Das gilt vor allem für die führenden Bands; z.B. Emperor folgten dieser Richtung, und Immortal und eine Menge anderer Bands. Weißt du, diese Bands haben wirklich gute Arbeit geleistet, aber alles in allem ist die Konzentration zu stark auf eben diese Dinge gelegt, weshalb die Atmosphäre auf deren Alben nicht mehr present ist; weißt du, wenn du ein Black Metal Album hörst, willst du ein starkes Feeling von Dunkelheit und das ist eben sehr selten der Fall. Wenn du ein Album einer der führenden Bands kauftest, war das, was du dann hörtest ne Menge musikalischer "Mambo-Jambo" aber: where is the blackness??? Wir fühlten, daß es nötig war, ein simpleres Album zu machen, es mehr "straight" zu machen, damit die Atmosphäre besser rüberkommt. Was passiert, wenn da die ganze Zeit all diese technischen Details und so viel musikalische Instrumentation sind? Es wird die Fokussierung wegnehmen, es wird sich wie eine Art Rad zwischen den Hörer und die düstere Atmosphäre der Musik stellen. Deshalb waren wir der Meinung, daß es das einzig Richtige sei, das Album so "simpel" wie möglich zu machen. Wir konzentrierten uns hauptsächlich auf die Atmosphäre und als wir mit der Arbeit an der Musik begannen, strichen wir eine Menge Elemente weg, um die Atmosphäre und Dunkelheit des Albums hervorzuheben. All die wirklich "schwarzen" Alben in der Geschichte des Black Metal sind relativ simpel, was den musikalische Aspekt betrifft. Das ist es, warum man nicht daran denkt, wie es gespielt ist, weil stattdessen die Atmosphäre überwiegt. Dies wollten wir mit "Volcano" machen. Wir wollten die Hörer "bewegen" durch die Atmosphäre des Albums und seinen enormen dunklen Kern. Fast drei Jahre Arbeit resultierten darin, in diesem simplen, straighten Black Metal mit einer Rock'n'Roll-Basis, wie sie all die alten Black Metal Bands haben.Es war nicht so, daß man Heavy Metal als Basis nahm und ihn ein bisschen dunkler spielte. Nein, die alten Bands wie Venom oder Celtic Frost und viele andere klingen sehr viel mehr rock'n'roll-mäßig. Ja, und hier wären wir nun heute.... 
Das Line-Up unserer Live-Band hat sich in all den Jahren oft verändert. Wir hatten kein festes Line-Up. Das komplette Line-Up, das Rückgrat der Band, bestand aus mir und Satyr und normalerweise arbeiteten wir mit Session-Musikern. Die Band an sich besteht also aus nur zwei Musikern. Mittlerweile haben wie ziemlich daran gearbeitet, ein festes Live-Line-Up zu finden. Wir sind also mehr oder weniger zwei Bands. Da wäre erst einmal die Studio-Band, das sind ich und Satyr, und zum anderen die Live-Band, die aus einem Kern wirklich guter Leute besteht, die wir hier heute mit dabei haben. Ivar Bjørnson von Enslaved z.B. spielt die Session-Synths. Und das klappt alles sehr, sehr gut und ich fühle, daß sie Mitglieder sind, und nicht nur Session Musiker. Mitglieder der Liveband. Es ist definitiv das stärkste Line-Up, das wir jemals hatten. 

Stina: Und was kannst du du mir über den Titel eures aktuellen Albums "Volcano" erzählen? Weshalb habt ihr diesen Titel gewählt?

Frost: Ich denke, es symbolisiert Dunkelheit, es symbolisiert die organische Einstellung, weißt du, der Sound des Album ist sehr organisch. Ein Vulkan ist ein natürliches Phänomen und ist deshalb als Titel sehr gut geeignet. Und es hört sich natürlich auch sehr gut an. Und was es repräsentiert, ist eine Bedrohung, ein bedrohliches Naturphänomen. Daher ist es eine sehr gute Parallele zur extremen Dunkelheit, zu den bizarren, unheimlichen, gespenstischen Themen auf dem Album. Als Satyr mit dem Albumtitel ankam, war es einfach klar, daß wir das Album so nennen werden. Wir analysierten da nichts; das, was ich jetzt hineininterpretiert habe, ist das, was ich im Nachhinein fühlte, als ich den Titel analysierte. Er charakterisiert den musikalischen Inhalt auf eine sehr treffende Art und Weise. 

Stina: Wie lange habt ihr für die Aufnahmen des Albums gebraucht?

Frost: Also, die Drums-Parts hatten wir sehr schnell innerhalb einer Woche im Kasten. Der Rest des Albums hat viel mehr Zeit in Anspruch genommen; es ist schwierig zu sagen, da ich nur kurz während des Aufnahmeprozesses da war; ich hatte viele andere Dinge zu tun und nachdem wir die Drums aufgenommen hatten, mußte ich zurück nach Hause, nach Norwegen. Es wurde nicht einem Rutsch aufgenommen. Einen großen Teil des Albums hatten wir in Dänemark aufgenommen, aber dann wurde das Studio von einer anderen Band gebucht, so daß Satyr zurück nach Hause mußte, mit dem Tontechniker und so, und erst zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen konnte. Die Vocals wurden gänzlich in einem norwegischen Studio aufgenommen. Wieviel Zeit wir jetzt ingesamt für alles brauchten, kann ich dir nicht mehr genau sagen. Vielleicht weiß Satyr es. Fest steht, daß es eine lange Zeit und eine ganze Menge Arbeit war. Das ist es, was ich dazu sagen kann. 

Stina: Okay. Wie ich hörte, wurde "Volcano" für den norwegischen Grammy als bestes Album in der Kategorie Heavy Metal nominiert. Ist das eine große Ehre für euch?

Frost: Da gibt es noch nen anderen Preis in Norwegen. Diese ganze Preis-Geschichte ist meines Erachtens mehr zu einer Parodie geworden. Aber es sollte eine gute Sache für uns sein, den Preis zu gewinnen, weißt du, es bringt einem schon ein paar Vorteile; aber es bedeutet nicht so viel. Und im Vorfeld gab es verbunden mit dem ganzen Preis- und Nominierungskram so viel Korruption und so. Ich hoffe zwar immer noch, daß wir gewinnen werden, aber das Konzert, das wir am selben Tag haben werden, ist mir ehrlich gesagt wichtiger als diese ganze Preis-Sache. 

Stina: Kannst du mir etwas über die religiösen, philosophischen und politischen Ansichten der Band erzählen? Wie steht ihr zum Satanismus?

Frost: Als Band haben wir überhaupt keine religiösen und politischen Ansichten, in unseren Texten haben wir keine Konzepte. Die Lyrics jedes einzelnen Songs sind individuell, haben ihre eigene Thematik. Was sehr deutlich ist, ist die Tatsache, daß die Band eine sehr düstere Einstellung besitzt. Und eine Art Elitedenken liegt vielen Dingen, die wir tun, zugrunde. Dies ist von uns sehr tief empfunden; etwas, in dem wir sehr leidenschaftlich sind. Und wir fühlen, daß wir nichts im Business zu suchen hätten, wenn wir nicht das Beste machen würden, was uns möglich ist. Wir versuchen, die Elite-Aspekte von uns selbst als Individuen zu richten und versuchen, Kraft und Zauber (?), die elitären Gedanken unter jene Leute zu bringen, die die Musik hören. Wir haben außerdem natürlich sehr deutliche misanthropische Ansichten, aber die Band ist weder satanisch , noch sind wir Nazis oder sowas; überhaupt nicht. Weißt du, ich sehe schon eine Menge positiver Aspekte in der satanischen Philosophie, aber das bedeutet nicht, daß die Band so denkt. Dies gilt nur für mich selbst. 
Ich denke, eine Menge kann aus den Lyrics herausgelesen werden. Abgesehen davon ist es nicht sehr wichtig für uns, einen klar definierten Standpunkt zu vertreten, wodurch es einfacher für die Leute wäre, die Band irgendwo einzuordnen. Ein anderer Aspekt ist, daß wir dadurch die Erfahrungen, die die Leute mit unserer Musik haben werden, kaputtmachen würden, wenn von vornherein bekannt wäre, was wir als Band für eine Philosophie vertreten; soll heißen: die Leute würden schon vorher ein Urteil über uns fällen, ohne überhaupt unsere Musik gehört zu haben. Am allerwichtigsten ist es für uns, daß wir die Leute mit unserer Musik "bewegen" können, und daher ist es wirklich besser, daß sie keine Vor-Urteile haben, bevor sie nicht unsere Musik gehört haben. Wenn es irgendetwas gibt, was wir den Leuten mit Satyricon geben wollen, dann ist es, sie mit dem, was wir tun, zu bewegen. 

Stina: Jetzt noch einmal eine genauere Frage zu den Lyrics. Laßt ihr eure eigenen Erfahrungen einfließen oder orientiert ihr euch auch an den Philosophien anderer Leute?

Frost: Also, auf den letzten Teil deiner Frage kann ich schon eine klare Antwort geben, denn ich weiß, daß Satyr überhaupt nichts adaptiert. Seine Texte spiegeln mehr oder weniger seine eigenen Gedanken wieder. Ich weiß, daß viele Leute dachten, daß da sehr viel Nietzsche-mäßige Philosophien in seinen Lyrics sind. Ich selbst habe viel von Nietzsche gelesen und es ist meines Erachtens schon wahr, daß er und Satyr viele identische Ideen hatten. Als ich Satyr damit konfrontierte, meinte er, daß er dann lieber nichts von Nietzsche lesen wolle, weil es ihn unter Umständen beeinflussen könnte. Also ist der Inhalt seiner Lyrics seine eigene Ideologie, seine eigenen Gedanken und Gefühle. Wie ich schon gesagt habe, er übernimmt keine fremden Philosophien. 

Stina: Wie denkst du über die norwegische Black Metal Szene heutzutage im Vergleich zu den "Alten Zeiten"?

Frost: Ich denke definitiv, daß sie die einzige Black Metal Szene ist, die auf der Welt übrig blieb. Es gab keine so starke Szene in anderen Ländern, zu keiner Zeit. Aber heute gibt es zu viele Bands, zu viel Scheiße läuft da; jede Woche werden da einige bedeutungslose Alben veröffentlicht. Ich denke außerdem, daß dieses starke "Feeling", das früher mit der Szene verbunden war, mehr oder weniger verschwunden ist. Eine traurige Sache, aber was wir trotzdem erwarten können, ist eine Subkultur, die aus ihren ursprünglichen Absichten herausgewachsen ist. Heute erreicht es viele Leute, nicht nur die Die-Hard-Black-Metal-Anhänger, früher bestand die Szene nur aus absolten "Devotees"; sie waren die einzigen, die die Musik überhaupt kannten. Aber das ist ja ein natürlicher Prozess. Heutzutage sind 95% der Black Metal Releases totale Scheiße; ich denke, was da unter dem Namen "Black Metal" veröffnetlicht wird, hat mit Black Metal nicht im geringsten etwas zu tun; so sehe ich das zumindest. Was die restlichen 5 % betrifft: da gibt es immer noch ne Menge interessantes Zeug in Norwegen, ich könnte mehr als 10 Bands erwähnen, die immer noch ernsthaft bei der Sache sind. 

Stina: Ist es wahr, daß du die Drums auf dem kommenden Gehenna-Album spielen wirst? Ich habe da so ein Gerücht gehört...

Frost: ......ja, ich denke schon. Ich habe mit Sanrabb (Anm. d. Verf:. Gitarrist und Sänger bei Gehenna) vor länger Zeit darüber gesprochen. Ich mag es, ich habe die Gitarren-Themen, die er gemacht hat, gehört; sie sind erstaunlich. Und, weißt du, es ist wieder purer Black Metal! Death Metal entpricht nicht so sehr meinem Musikgeschmack. Gehenna haben das zwar technisch sehr gut gemacht, es ist besser als der ganze Death Metal-Kram, den ich gehört habe, aber es ist halt nicht mein Ding. Die jüngste Entwicklung dieser Band gefällt mir jedoch, und ich mag es sehr, ein Teil davon zu sein. 

Stina: Zurück zu Satyricon: werdet ihr in diesem Sommer auf irgendeinem Open-Air-Festival spielen? Ist da irgendwas geplant? Vielleicht Wacken?

Frost: Wir werden sehen.... Wenn die uns was anständiges bieten.....Aber ich fühle, daß die uns wie Witzfiguren behandeln, was wir natürlich nicht akzeptieren. Dies gilt sowohl für das Festival, das du eben erwähntest als auch für andere Festivals, die für uns relevant sein könnten. Aber wir werden sehen, es hängt mehr von denen als von uns ab. Wir würden spielen, wenn wir Show auf eine anständige Art und Weise machen können und wenn wir fühlen, daß da was zurückkommt. 

Stina: Was sind eigentlich deine Hobbies, wenn du mal nicht Musik macht?

Frost: Oh, heutzutage habe ich nicht viel Zeit für andere Dinge als für die Musik. Neben Satyricon habe ich noch eine andere Band, in der ich sehr aktiv bin (Amn.: d. Verfassers: 1349). Aber ich mag es zum Beispiel, hinaus in den Wald zu gehen, dann habe ich die Gelegenheit, mich ein wenig zu bewegen; diese Art von Dingen eben. Ich habe natürlich das Bedürfnis, mich zu entspannen. Das ist ja auch klar, wenn man in etwas involviert ist, was körperlich und geistig recht anstrengend ist. Und deshalb nutze ich jede Gelegenheit, in den Wald hinauszugehen, um dort zu relaxen. 

Stina: Was sind deine persönlichen Lieblingsbands?

Frost: Oh je, wie viele soll ich erwähnen?! Da gibt es ziemlich viele.... Ich denke, meine "All-Time-Faves" sind Darkthrone. Außerdem bin ich ein absoluter Bathory-Fan; besonders ihre ersten 4 Alben mag ich sehr, jedes einzelne bedeutet etwas Spezielles für mich. Und natürlich all die "Klassiker", wie Celtic Frost, Hellhammer, die alten Venom, Mercyful Fate und jede andere Art von obskurer, düsterer Musik. Ich weiß nicht, bist du vetraut mit dem Werk von Klaus Schulze? Ein Deutscher, der ein Mitglied von Tangerine Dream war, bevor er sein eigenes Projekt startete, im Jahre 1973, glaube ich. Das erste Album "Irrlicht" war das beste, finde ich. Total erstaunliche Musik. Da gibt es noch eine andere deutsche Band, die ich sehr gut finde, sie heißt Bohren und der Club of Gore. Die Musik dieser Band erinnert mich ziemlich oft an die "Twin Peaks"-Themen; sehr seltsam und düster, ein bisschen bizarr. Dann möchte ich noch Diamanda Galas erwähnen.

Stina: Jetzt zu etwas völlig anderem: ich habe gehört, daß in Norwegen jedes Jahr so ein Fußball-Contest von und für Black Metaller stattfindet, "Kempo-Cup" genannt. Habe gehört, ihr Satyricon-Jungs seid da auch irgendwie involviert....?

Frost: Also, (lacht) ich habe mit Fußball und mit jeglichen anderen Sportarten garnichts zu tun. Ich habe an diesem Contest nie teilgenommen. Es ist ein etwas surrealistisches Happening, hehe; trotzdem nicht mein Ding. Aber Satyr hat da mitgemischt...

Stina: ...ja, genau, Stian von Nocturnal Breed hat mir nämlich davon berichtet...

Frost: ...ja, richtig, die spielen Fußball, aber ich nicht.

Stina: Okay, Frost, ich danke dir für dieses Interview! Ich bin auf heute Abend gespannt, wird sicher'n tolles Konzert (Anm. d. Verf.: 14.02.2003, Essen, Zeche Carl). 

Frost: You're welcome!
Come To The SUMMER BREEZE Open Air!